Erneut suchte die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder am vergangenen Fasnetswochenende eine Coronazwangspause heim, allerdings war diese durch Fälle beim Gegner Fürstenfeldbruck bedingt. Am Sonntag, 6. März, 17 Uhr, wartet nun die Aufgabe HBW Balingen-Weilstetten II auf die Mannen des Trainerduos Locher/Trost in der Egelseehalle.
Eigentlich hätten die Filder-Handballer am Fasnetssamstag, an dem ansonsten aus bekannten Gründen spielfrei ist, nach Fürstenfeldbruck reisen müssen. Allerdings trieb Corona bei den Panthern sein Unwesen und deswegen wurde die Partie am Schmotzigen Donnerstag abgesagt „Die Spielverlegung kam relativ plötzlich und wir haben zugestimmt, weil wir es mussten, was bei Coronafällen eben so ist“, erklärt TSV-Coach Alexander Trost, „deshalb haben wir im Training nochmal eine Schippe draufgelegt, haben hart trainiert und eine kleine Spitze gesetzt, sodass die Jungs ein bisschen in den Keller gegangen sind von der Belastung her.“
Dafür konnte jeder Spieler die freie Zeit individuell nutzen „Das Wochenende haben wir dann freigemacht, mit selbstständigem Training, das aus Laufen und Krafttraining bestand und ansonsten hat jeder die Zeit auch nochmal bei richtig schönem Wetter genutzt“, weiß Trost, „unsere Wochenenden sind in der Regel fast alle verplant, ansonsten nutzt jeder die Gelegenheit, dass er wegfährt oder etwas mit der Familie macht.“
Nachgeholt wird die Begegnung vor den Toren Münchens nun am Dienstag, 15. März, 20 Uhr, und damit zwei Tage nach dem letzten regulären Hauptrundenspieltag. „Wir müssen schauen, wie die Konstellation bis dahin ist“, sagt der TSV-Kommandogeber, „die Spiele müssen in diesem engen Zeitrahmen nachgeholt werden, deshalb ist es für niemanden glücklich, aber man muss die Situation annehmen.“
Ideal ist der Termin für keines der beiden Teams und eventuell spielt er auch keine Rolle mehr, ob es die Brucker noch in die Aufstiegsrunde schaffen oder ob die MadDogs sich noch um einen Platz verbessern können. „Jetzt müssen wir unter der Woche nach Fürstenfeldbruck fahren, das ist für uns auch nicht ganz einfach, weil wir auch keine Profis sind“, unterstreicht der ehemalige Bundesligaspieler, „da geht jeder nach seinem Arbeitsalltag oder geht früher aus seinem Arbeitsalltag raus und muss dann nach Fürstenfeldbruck fahren. Mal sehen, wie bis dahin die Tabellenkonstellation ist und wie viel dieses Spiel dann noch wert ist.“
Zuvor stehen aber noch zwei Spiele an und los geht’s mit dem Heimspiel gegen die Bundesligareserve des HBW Balingen-Weilstetten. Nach der Vorrunde hatte das Team von HBW-Trainer Micha Thiemann 16:6 Punkte auf dem Konto, in der Rückrunde lief es dagegen nicht mehr so gut und es kamen nur noch 7:11 Zähler hinzu. Momentan stehen die Jung-Gallier damit auf Platz sieben und müssten in die Abstiegsrunde. Am vergangenen Dienstag konnten sie das Nachholspiel bei der TSG Söflingen mit 28:23 für sich entscheiden.
„Für uns ist es vielleicht ein kleiner Vorteil“, teilt der 40-Jährige mit, „sie sind in einer gewissen Drucksituation, hatten aber auch wie alle anderen Mannschaften mit Krankheitsfällen, mit Corona zu tun. Der eine oder andere hat dann auch immer mal wieder bei der ersten Mannschaft aushelfen müssen oder dürfen, dafür ist es diese Nachwuchs- oder Reservemannschaft, von daher müssen wir schauen, was auf uns zukommt. Es ist sicherlich eine harte Geschichte, um diesen Platz sieben zu spielen. Es sind viele junge Spieler dabei, die in diesen Stresssituationen noch nicht so erprobt sind, aber das muss kein Vorteil sein. Wir müssen schauen, was sie uns anbieten und dann zuschlagen.“
In der Vorrunde war das Aufeinandertreffen lange ausgeglichen, ehe sich die Jung-Gallier doch noch mit sieben Toren durchsetzten. „Wir wollen an das Hinspiel anknüpfen“, macht der ehemalige Rechtsaußen deutlich, „besser machen wollen wir die letzten zehn Minuten, dann bringen wir das Spiel vielleicht nach Hause. Wir haben dort 50 Minuten sehr gut Handball gespielt, dann ist uns am Schluss vielleicht ein bisschen die Kraft ausgegangen. Auf jeden Fall hat der Balinger Torhüter in den letzten zehn Minuten das Tor zugemacht, ob das mit unserer Müdigkeit zusammenhing oder mit seiner Klasse, das war sicherlich von beidem etwas. Das wollen wir besser machen und da sind wir jetzt hoffentlich auch schon einen Schritt weiter.“
Durch das spielfreie Fasnetswochenende konnten sich auch die angeschlagenen und kranken Spieler auskurieren. „Die personelle Lage hat sich entspannt, es wird von Tag zu Tag besser und es schlagen immer mehr Spieler im Training auf“, berichtet der Kaufmann, „davon wird auch die Qualität besser, wenn wir Sechs-gegen-sechs trainieren können und nicht Rücksicht nehmen müssen in der Belastungssteuerung, sondern wir können Vollgas gehen, jeder kann sich reinhauen in jeden Zweikampf und das bringt uns einen Schritt weiter“.
Mit welchem Personal er und sein Trainerkollege Markus Locher allerdings planen können, steht noch nicht fest: „Wer am Wochenende wie weit ist, werden wir schauen. Philipp Keppeler kommt aus einer Coronaerkrankung, deshalb müssen wir vorsichtig sein. Außerdem hatte er Probleme mit seinem Wurfarm, aber er ist zumindest schon wieder im Training.“