Mit einem 34:31-Erfolg, dem gleichen Resultat wie im Hinspiel, haben die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder die HSG Bieberau/Modau in der heimischen Egelseehalle besiegt. Damit fehlt dem Team des Trainerduos Locher/Trost nur noch ein Zähler, um den Klassenverbleib unter Dach und Fach zu bringen. Grund dafür ist, dass die Verfolger Zweibrücken (23:27-Niederlage in Coburg) und Friesenheim-Hochdorf II (27:27-Unentschieden in Günzburg) patzten. Weiter geht’s am Samstag, 14. Mai, 19.30 Uhr, mit dem letzten Heimspiel gegen den SV 64 Zweibrücken.
„Ich denke, wir haben 20, 25 Minuten sehr guten Handball gespielt, haben auch kurz vor der Halbzeit die Riesenchance aufs 14:18, gehen dann aber mit 17:17 in die Halbzeit und ich glaube da war schon ein Bruch, wobei kurz vorher schon einmal, ich glaube wir waren mit vier und einmal mit fünf vorne und haben diese Führung innerhalb von Sekunden abgegeben, weil wir undiszipliniert waren. Mein Kollege hat es gerade angesprochen, dass eines der großen Probleme dieser Mannschaft Undiszipliniertheiten in allen Situationen sind. Wir haben nach 25 Minuten unser Konzept verloren und ich muss auch sagen, dass Neuhausen den deutlich besseren, schnelleren und attraktiveren Handball gespielt hat. Sie haben ein Kreisläuferspiel, da träum ich davon mit meiner Mannschaft. Insofern muss ich auch anerkennen, auch wenn ich sage, dass wir sie zurück ins Spiel gebracht haben, dass da eine Mannschaft gewonnen hat, die besser Handball spielt als wir“, äußert sich HSG-Trainer Ralf Ludwig nach der Partie.
„Meine Gefühlswelt war heute relativ gelassen, ich weiß nicht warum, aber ich habe nicht den Stress gespürt, denn man sonst auf der Bank hat. Trotzdem dass es am Anfang nicht so gut lief, habe ich immer das Gefühl gehabt, dass die Mannschaft dieses Spiel umbiegen kann. Das war einfach, weil die DNA des TSV Neuhausen zu 100 Prozent stimmt, da ist keiner dabei, der sich irgendwie aufgibt, da ist keiner dabei, wenn eine Spielhandlung mal nicht hundertprozentig funktioniert, weil einer falsch läuft, der den dann beim zurücklaufen anschreit, das gibt es bei uns nicht und das macht uns im Moment extrem stark. Da können wir als Trainerteam und die die die Mannschaft zusammenstellen sowie die Mannschaft selbst unglaublich stolz auf uns sein. Wenn man dann den Spielverlauf anschaut, wenn wir kurz ins Rollen kommen, wie wir dann in der Lage sind, ein Spiel das nicht läuft, innerhalb weniger Minuten den Rückstand wettzumachen, das zeichnet die Mannschaft im Moment unglaublich aus, dass sie Nackenschläge wegsteckt und da gestärkt herausgeht. Es ist so, dass wir da in dieser Klassenverbleibsrunde immer einen Schritt vorankommen und wir haben zwar in Zweibrücken verloren, aber das war keine schlechte Leistung, sondern Zweibrücken war da einfach stärker. Wir haben uns jetzt nicht reingesteigert, dass wir ein Spiel verloren haben, sondern auf das konzentriert, was wir beeinflussen können, nämlich unsere eigene Leistung und damit indirekt auch die Leistung des Gegners. Deshalb kann die Mannschaft unglaublich stolz sein auf das, was sie heute geleistet hat. Heute möchte ich mal ein paar Spieler namentlich hervorheben. Was Philipp Keppeler heute wieder gemacht hat, das war phänomenal, er gehört mit einer Quote von über 80 Prozent zu den besten Rechtsaußen der 3. Liga, wenn nicht sogar der beste. Dann möchte ich den Marc Vogel hervorheben, der dieses Jahr wenig Einsatzzeiten gehabt hat, der schon in Zweibrücken gut gespielt hat, in der Phase, in der wir sechs Tore aufgeholt haben und heute ein wichtiger Faktor für den Sieg war und den Timo Durst, der sowohl in der Spielsteuerung als auch als individueller Topspieler auf dem Niveau eine überragende Leistung gebracht hat“, ist Markus Locher voll des Lobes für seine Jungs.
Die Filder-Handballer starteten mehr schlecht als recht in die Partie und lagen schnell mit 0:3 (6.) hinten. Die Gäste begannen ihrerseits mit hohem Tempo und ihr Torwart Marinko Sevo hatte zu diesem Zeitpunkt bereits drei Bälle pariert. Kreisläufer Simon Kosak brachte die MadDogs dann auch auf die Anzeigentafel und beim 3:4 (9.) war der Anschluss wieder hergestellt. Danach trafen die Falken jedoch dreimal innerhalb von 63 Sekunden und Locher reagierte eine knappe Minute später mit der ersten Auszeit. Dennoch konnte der Rückstand nicht entscheidend verringert werden wuchs beim 8:13 (18.) erstmals auf fünf Tore an. Anschließend begann aber die beste Phase der Hausherren vor dem Wechsel und beim 13:14 (24.) war man wieder dran. Die Abwehr stand nun besser und es bestand sogar die Möglichkeit, auszugleichen, diese wurde aber liegengelassen. In der Folge setzte sich Bieberau/Modau wieder auf drei Treffer ab, allerdings glich der TSV mit einem starken Schlussspurt zum 17:17-Pausenstand aus.
Nach dem Wechsel blieben die Gastgeber dran und gingen beim 20:19 (33.) nicht nur erstmals in Führung, sondern legten sogar noch zwei weitere Tore nach. Auch im Anschluss wurde nicht nachgelassen, sondern der Vorsprung weiter bis zum 26:21 ausgebaut (40.). Nun war es an Ludwig, seine Truppe neu einzustellen, aber die MadDogs verwalteten nun den Abstand und ließen die Gäste nicht näher als drei Tore herankommen. Die Falken versuchten es in den letzten zehn Minuten auch mit immer offensiveren Abwehrformationen, aber die Filder-Sieben bewegte sich gut und nutzte die sich bietenden Lücken aus. Es wurde einzig verpasst, die Partie früher zu entscheiden und sich vorentscheidend abzusetzen. Dennoch stand am Ende ein verdienter 34:31-Sieg, den es genau mit dem identischen Resultat bereits zu Beginn der Klassenverbleibsrunde in Groß-Bieberau gab.
TSV Neuhausen/Filder – HSG Bieberau/Modau 34:31
TSV Neuhausen/Filder: Vogel, Kvesic; Distel, Durst (8/2), Böhm, Bader (1), Letzgus (3), Kosak (6), Maier (1), Fleisch, Grundler (1), Kusche, Reinhardt (4), Scheffold, Sommer, Keppeler (10).
HSG Bieberau/Modau: Witkowski, Sevo; Wucherpfenning, Büttner (4/2), Grusovnik, Buschmann (7), Becker (2), Kunzendorf (2), Hübscher (5), Malik (2/1), Brandt (1), Mykhailiutenko (6), Eisenhuth (2).
Schiedsrichter: Gorenflo/Mangold.
Zuschauer: 400.
Zeitstrafen: Grundler, Malik, Hübscher.
Siebenmeter: 3/2 Durst scheitert an Witkowski und trifft im Nachwurf, 3/3.