Am Samstag, 25. März, 19.30 Uhr, steht für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder das letzte Heimspiel der Saison 2022/23 auf dem Programm. Gegen den TV Willstätt möchten die Mannen des Trainerduos Locher/Trost den Klassenverbleib mit einem Sieg fixmachen, um nicht im letzten Spiel in Teningen noch unbedingt gewinnen zu müssen.
Ein Tor fehlte beim Auswärtsspiel in Schwetzingen, damit die Filder-Handballer den vorzeitigen Klassenverbleib schon im direkten Duell bei der HG Oftersheim/Schwetzingen hätten eintüten können. Allerdings sieht Markus Locher das 23:23-Unentschieden eher als gewonnen, denn als verlorenen Punkt: „Wenn man sieht, dass wir gegen einen direkten Konkurrenten auswärts gepunktet und den Abstand gleichgehalten haben, dann nehmen wir mit, dass wir auswärts auch in einer hitzigen Phase bestehen können.“
In einer von den Abwehrreihen und Torhütern bestimmten Partie ließen sich die MadDogs auch von den 700 enthusiastischen Zuschauern in der Nordstadthalle nicht aus dem Konzept bringen. „Wir waren das ganze Spiel vorne, haben dann einen 20:21-Rückstand fressen müssen, und sind nochmal unglaublich stark zurückgekommen, obwohl die Halle gekocht hat, wie ich es ganz selten erlebt habe“, berichtet der TSV-Coach. „Wir können auch in Stresssituationen unglaublich starken Handball spielen und sind gewappnet für das Spiel gegen Willstätt.“
Vor den eigenen Fans wollen die Mannen um die Kapitäne Hannes Grundler und Timo Durst den Klassenverbleib klarmachen. „Es wird sicherlich ein sehr interessantes Spiel“, ist der 51-Jährige überzeugt. „Willstätt ist mit Profis gespickt, hat einen Toptrainer und es wird erwartet, dass sie den Klassenverbleib noch direkt schaffen, auch wenn es von den Punkten weit weg ist“, schätzt der TSV-Kommandogeber die Lage beim Gegner ein.
Allerdings möchte er die Mannschaft von Weltmeister Andrej Klimovets nicht auf Torhüter Maxime Duchêne und Rückraumspieler Jan-Philipp Valda, die im Hinspiel entscheidenden Anteil am 25:27 aus Neuhäuser Sicht hatten, beschränken. „Willstätt hat einen Riesenanspruch an sich selbst und die Spieler müssen liefern, auch am Wochenende und da wäre es ein Fehler, wenn wir die Mannschaft auf Duchêne und Valda reduzieren würden“, betont der Physiotherapeut. „Duchêne ist sicherlich ein hervorragender Torhüter, aber er ist nicht stärker oder schwächer als die Torhüter, die sonst in der Liga im Tor stehen.“
Stattdessen möchte er, dass seine und Alexander Trosts Jungs an die Leistungen der vergangenen Heimspiele anknüpfen. „Wir spielen zu Hause, haben die letzten Heimspiele gewonnen, haben Topleistungen gebracht und werden selbstbewusst agieren“, gibt er die Marschroute vor. „Wir wissen, dass wir gewinnen sollten, aber das absolute Müssen steht natürlich auf Willstätter Seite.“
Denn realistisch betrachtet, ist eigentlich nur noch Relegationsplatz elf drin. Aber die Ansprüche in der Ortenau sind andere als auf den Fildern. „Zum einen, weil sie einen Etat haben, der weit über den unseren hinausgeht, und weil sie keine Punkte mehr abgeben dürfen“, sagt Markus Locher. „Sie müssen beide Spiele gewinnen, sonst ist in Willstätt eine große Unzufriedenheit da. Das ist ein kleiner Vorteil für uns, denn wir haben diesen unglaublichen Druck nicht.“
Anknüpfen möchte er an die hervorragende Abwehrarbeit im Zusammenspiel mit dem Torhüter. „Ich gehe davon aus, dass wir wie gegen Oftersheim/Schwetzingen eine Topabwehr stellen werden, uns in alles reinwerfen werden, was uns entgegenkommt, und dann werden wir sehen, was dabei herauskommt“, nennt der frühere Bundesligaspieler seine Erwartungen. „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, dass von zwei verschiedenen Abwehrformationen geprägt wird. Willstätt wird eine sehr defensive 6:0-Formation spielen und wir werden mit unserem Tempospiel versuchen, gegen diese 6:0 bestehen zu können.“
Ein entscheidender Faktor sollten auch wieder die MadDogs-Fans sein, um der Mannschaften den entscheidenden Schub zu geben. „Man hat im vergangenen Jahr in der Klassenverbleibsrunde gesehen, dass auch hier in Neuhausen bei den absoluten wichtigen Spielen die Halle brennt“, weiß Locher. „Das hilft uns natürlich immens weiter, denn Willstätt hat auch zu Hause große Gegner mit einem unglaublich starken Publikum geschlagen. Gerade bei den Spielen gegen die direkten Konkurrenten machen die Zuschauer sehr viel aus und da zählen wir natürlich drauf, dass die Halle brennt, so wie bei den Partien gegen den Abstieg im vergangenen Jahr. Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können, das zusätzlich zu dem normalen Handballspiel dazukommt.“
Personell können die MadDogs aus dem Vollen schöpfen. „Sicherlich sind alle heiß, den letzten Schritt zu gehen. Bis auf unseren Langzeitverletzten Dustin Böhm können wir auf den kompletten Kader zurückgreifen.“