Zum Saisonauftakt mussten sich die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder beim Vorjahresmeister HC Oppenweiler/Backnang mit 34:37 geschlagen geben. Beim Pflichtspieldebüt des neuen Coaches Tobias Klisch, gerieten die MadDogs in den letzten zehn Zeigerumdrehungen vor der Pause mit 15:21 in Rückstand, erkämpften sich jedoch innerhalb von acht Minuten den 22:22-Ausgleich. Bis zum 33:33 fünf Zeigerumdrehungen vor dem Ende hielten sie die Partie offen und mussten sich schließlich der größeren individuellen Klasse des HCOB beugen. Weiter geht’s mit dem ersten Heimspiel am Sonntag, 10. September, 17 Uhr, gegen den Aufsteiger TGS Pforzheim.
„Wir haben viel Schulterklopfen bekommen, wofür wir uns im Nachhinein nichts kaufen können. 50 Minuten waren wir auf Augenhöhe, aber die zehn Minuten vor der Halbzeit kosten uns das Spiel. Bis dahin ging es im Gleichschritt hin und her, aber in diesen zehn Minuten geben wir sechs Tore weg. Dazu gab es ein, zwei 50:50-Aktionen, die für die Heimmannschaft entschieden wurden, aber das ist in einem Spiel, das hitzig ist, normal. Das war zu schnell und zu einfach, was da bei uns passiert ist, da haben wir die Grundtugenden vermissen lassen, auf die haben wir uns nach der Pause besonnen. Wir haben dann alles oder nicht gespielt, da steht Simon Kosak sinnbildlich dafür, der mit zweimal zwei Minuten in den zehn Minuten nach der Halbzeit nochmal Vollgas gegeben hat und so haben wir diesen Vorsprung relativ schnell weggenommen, obwohl Oppenweiler den Anwurf hatte. Davor kann man nur den Hut ziehen und das sind die Dinge, auf die wir aufbauen können. Wir sind konkurrenzfähig, aber da muss dann alles stimmen. Die individuelle Klasse hat sich am Ende durchgesetzt, denn Daniel Schliedermann und Elias Newel haben es am Schluss in die Hand genommen und Alexander Schmid schließt einfach gut ab. 1.15 Minuten vor Schluss gibt es eine Schlüsselszene, da kann man auch anders entscheiden, als Schmid den Kreisel läuft und keine Anspielstation hat. Für mich ist es fragwürdig, ob es nicht Schritte sind, denn dann kommen wir nochmal in Ballbesitz und haben die Chance zum Ausgleich. Stattdessen lassen es die Schiedsrichter laufen, Oppenweiler wirft, wir halten den Ball, der Abpraller kommt zum Kreis und Schmid macht das Tor. Wir müssen dann all-in gehen und verlieren dann mit drei. Ob wir dann mit zwei oder drei verlieren ist egal“, analysiert TSV-Coach Tobias Klisch die 60 Minuten aus seiner Sicht.
Die Filder-Handballer kamen gut ins Spiel, legten zunächst vor und waren beim 6:4 (8.) sogar mit zwei Toren vorne. Der Vorjahresmeister glich jedoch schnell aus und konnte in Überzahl erstmals mit 10:9 in Führung gehen (16.). Die Klisch-Truppe egalisierte nochmals, aber nach zwei weiteren Gegentreffern zog der neue Kommandogeber die Grüne Karte zur Auszeit. Bis zum 14:16 (24.) wurde der Zwei-Tore-Rückstand gehalten, ehe Oppenweiler/Backnang bis zum Seitenwechsel auf 15:21 davonzog.
Wer zu Beginn des zweiten Abschnitts damit rechnete, dass alles schon entschieden wäre, sah sich getäuscht. Mit vier Toren innerhalb der ersten 5.14 Minuten zwangen den neuen HCOB-Trainer Daniel Brack zum frühen Timeout. Dennoch gelang den MadDogs der 22:22-Gleichstand (39.). 20 Minuten vor dem Ende musste Aggressive Leader Simon Kosak mit der dritten Zeitstrafe vom Feld, doch auch diesen Rückschlag steckten seine Kameraden weg. Bis zum 25:25 (44.) konnte immer wieder egalisiert werden und auch danach konnten sich die Murrtaler nie entscheidend absetzen. Rund fünf Minuten vor dem Ende gelang schließlich der erneute Ausgleich zum 33:33, es sollte allerdings der letzte sein. Mit zwei Treffern nacheinander brachte sich der HCOB vorentscheidend in Führung und nach der letzten Auszeit gelang nur noch der 34:35-Anschlusstreffer. Am Ende setzte sich die größere individuelle Klasse der Hausherren durch.
HC Oppenweiler/Backnang – TSV Neuhausen/Filder 37:34
HC Oppenweiler/Backnang: Stasch (1), Müller; Schliedermann (7), Newel (6), Buck (3/1), Schmid (8), Dangers (1), Diebel (5), Schmiedt (1), Goller (5/1), Frank, Rauh, Godon.
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Kvesic; Distel (3), Durst (12/4), Scherbaum, Sprößig, Maier (4), Grundler (5), Letzgus (1), Reinhardt (3), Baumann, Sommer (1), Hohlweg, Keppeler (3), Wittke, Kosak (2).
Schiedsrichter: Abel/Herpolsheimer (Erlangen).
Zuschauer: 600.
Zeitstrafen: Dangers (2), Maier, Sommer, Kosak (3).
Besonders Vorkommnis: Rote Karte Kosak (40., TSV) wegen dreier Zeitstrafen.
Siebenmeter: 4/2 Goller trifft die Latte und scheitert an Kvesic, 4/4.