Die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder haben das Auswärtsspiel beim Bundesliganachwuchs des HC Erlangen mit 34:33 (13:14) für sich entschieden. Trotz des ungewohnten Anwurfzeit um 15.30 Uhr und der Busfahrt ab 9.30 Uhr konnte sich die Mannschaft von TSV-Coach Tobias Klisch am Ende verdientermaßen knapp durchsetzen. Für die Entscheidung sorgte Torhüter Niklas Prauß, der 22 Sekunden vor dem Ende einen Siebenmeter entschärfte. Weiter geht’s am Samstag, 28. Oktober, 19.30 Uhr, im heimischen Egelsee-Zwinger gegen den Zweitligaabsteiger Wölfe Würzburg.
„Wir haben uns schon vor dem Spiel Gedanken gemacht, wie wir die Zeit bis zum Spiel nutzen, denn auch um 15.30 Uhr ist das Tor gleich groß. Auf beiden Seiten haben sich gute Torhüter ausgezeichnet. Wir haben es am Anfang nicht so geschafft, in die Nahwurfzone zu kommen, sondern dass wir immer mit Kontakt geworfen haben, damit haben wir es auch dem Erlanger Torwart einfach gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir es deutlich besser gemacht, sind auch in die Nahwurfzone gekommen. Wir haben einfach an den Sieg geglaubt, es war wie in Horkheim, wenn wir so etwas ziehen, dass dann auch der Glaube dableibt. Ich freue mich, dass die Jungs drangeblieben sind und wir die zwei Punkte mit nach Hause nehmen“, nennt Klisch die Gründe für den zweiten Auswärtssieg.
Zu Beginn kamen beide Teams schwer ins Spiel. Der gastgebende HC markierte zwar den ersten Treffer nach 66 Sekunden, aber die Anfangsphase war von viel Nervosität, Fehlern auf beiden Seiten und starken Abwehrreihen und Torhütern geprägt. Luis Sommer konnte schließlich nach 6.23 Minuten für die Filder-Handballer den Bann brechen, fand sich aber 30 Sekunden später mit einer Zeitstrafe auf der Bank wieder. Die Überzahl nutzten die Franken mit drei Toren in Folge aus. Auch wenn es nun im Angriff besser lief, nahm Klisch beim 6:3 (14.) seine erste Auszeit. Dennoch konnte der HC auf 8:4 (15.) erhöhen und blieb bis zum 11:8 (23.) vorne. Mit einem 3:0-Lauf konnten die MadDogs erstmals seit dem 1:1 wieder ausgleichen und so schien es auch in die Pause zu gehen. Eine Überzahl nutzten die Gastgeber jedoch mit der Halbzeitsirene und so ging es mit 14:13 in die Kabinen.
Den besseren Start nach dem Seitenwechsel hatten erneut die Mannen von Ex-Nationalspieler Johannes Sellin und waren beim 19:15 (36.) wieder mit vier Treffern vorne. Im zweiten Durchgang war TSV-Kreisläufer Simon Kosak nun jedoch deutlich besser im Spiel und so wurde schnell auf 18:19 verkürzt (39.). Nun ging es zunächst Schlag auf Schlag und beim 21:22 (42.) lagen die Gäste erstmals vorne. Erlangen nahm die Auszeit und musste fortan immer wieder ausgleichen. Beim 30:29 (54.) hatte der HC II seinerseits wieder die Nase vorne und konnte wenig später sogar auf 33:31 erhöhen. Wer nun dachte, die Partie sei entschieden sah sich getäuscht. Die TSV-Abwehr ließ keinen weiteren Gegentreffer mehr zu, vorne schlossen Valentin Wecklerle, Timo Durst und Kosak jeweils erfolgreich ab. Die letzten 26 Sekunden mussten dann in Unterzahl überstanden werden, zudem hielt Prauß entscheidend gegen Lucca Bialowas vom Siebenmeterstrich und der Ball wurde nicht mehr abgegeben. So stand am Ende ein knapper aber verdienter 34:33-Auswärtssieg.
HC Erlangen II – TSV Neuhausen/Filder 33:34
HC Erlangen II: Haßferter, Marterstock; Seitz (1), Wilsdorf (4), Scheerer (1), Hein, Y. Bialowas (9/1), Sehnke (3), Längst (5), Buck, von Gruchalla, L. Bialowas (4/2), Kokott, Wenzel (1), Gömmel (5).
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Kvesic; Durst (11/1), Scherbaum, Foth, Sprößig, Maier, Grundler (7), Letzgus (2), Reinhardt (3), Weckerle (2), Sommer (1), Wittke, Kosak (8).
Schiedsrichter: Czommer/Marin (TSB Schwäbisch Gmünd).
Zuschauer: 302.
Zeitstrafen: Y. Bialowas, Sehnke, Buck (2), Foth, Weckerle (3), Sommer, Wittke.
Besondere Vorkommnisse: Roten Karten für Sommer (54.) wegen groben Foulspiels und Weckerle (60., beide TSV) wegen drei Zeitstrafen.
Siebenmeter: 4/3 Prauß hält gegen L. Bialowas, 1/1.