MadDogs unterliegen den Junglöwen mit 32:34
Nichts war es mit dem vierten Sieg in Folge gegen die zweite Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder. Mit 32:34 mussten sich die Mannen von MadDogs-Coach Tobias Klisch am Freitagabend den Junglöwen im heimischen Egelsee-Zwinger geschlagen geben. Grund dafür waren sieben torlose Minuten, in denen die Gäste entscheidend davonzogen und der Rückstand nicht mehr aufgeholt werden konnte. Weiter geht’s am Samstag, 27. April, 20 Uhr, beim Tabellenführer HSG Konstanz.
„Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft. Wer unseren Weg in den letzten Wochen verfolgt hat, der weiß, dass wir durchaus die eine oder andere Herausforderung haben. Erst letzte Woche musste unser Kreisläufer Lino Messerschmidt nach zwei Minuten mit einer roten Karte raus. Am Anfang war es noch ein bisschen holprig, aber in der zweiten Hälfte hatten wir das Spiel im Griff, mit der Umstellung auf 5:1 war es der richtige Schachzug, ich finde, da sind wir ins holpern gekommen, da gehört auch ein bisschen Glück dazu, dass es im Sieben-gegen-sechs aufgeht und Philipp Kunde auf Linksaußen den Ball reinmacht. Das haben sich die Jungs heute verdient, das Glück des Tüchtigen. Ich bin heute stolz, weil wir den Klassenerhalt gesichert haben und die Art und Weise, wie wir mit den letzten Wochen umgegangen sind und heute auch die zwei Punkte geholt haben“, freut sich Gästetrainer Alexander Bossert über den Auswärtssieg der Junglöwen und den damit verbundenen Klassenverbleib.
„Glückwunsch an Alex und die Löwen zum verdienten Sieg. Ich möchte nicht ihre Leistung schmälern, aber ich habe gesagt, wir entscheiden über den Ausgang des Spiels, wie wir das Spiel emotional annehmen, wie wir reingehen, was für eine Körpersprache wir zeigen und ich finde auch, wenn wir 7:4 vorne sind, dass es von Anfang an nicht das ist, was ich mir vorstelle. In vielen Bereichen haben uns ein paar Prozentpunkte gefehlt, um ans Limit zu kommen und wir sind eine Mannschaft, die in dieser Liga nur bestehen kann, wenn wir Vollgashandball spielen. Wenn wir ins Tempo kommen, wenn wir emotional da sind, wenn wir einfach giftig sind, gallig sind, das sind wir heute nicht und es tut mir leid für alle, die gekommen sind, und es mit uns gehalten haben. Wir haben in der ersten Hälfte zwölf Paraden, von denen wir neunmal den Ball haben, also 9:5 und trotzdem steht es zur Halbzeit schon unentschieden, das ist schon ein Fehler im System, wo wir einfach zu viel vorne liegen lassen, aber auch nicht das Tempo, das uns ausmacht, reinbekommen. Am Ende zeigen wir nochmal Emotionen und bringen Hektik rein, aber die Hypothek, die wir uns selbst zulegen, ist einfach zu groß“, hadert Klisch mit dem Auftritt seiner Jungs.
„Es war ein schweres Spiel. In der Abwehr haben wir in der zweiten Hälfte keinen guten Zugriff bekommen, in der ersten Hälfte war es in der Abwehr durchwachsen. Im Angriff hatten wir viele technische Fehler und einige Fehlwürfe, dann läuft uns das Spiel am Ende einfach weg“, ergänzt MadDogs-Torwart Niklas Prauß.
„Wir konnten in der ersten Hälfte, in der Niklas Prauß schon viele Paraden hatte, nicht wegziehen, weil wir da auch schon im Angriff nicht gut gespielt haben und in der Abwehr nicht gut standen. In der zweiten Hälfte haben wie schon in der ersten ein paar Prozent bei den Feldspielern gefehlt, wir kommen nicht gut rein, machen technische Fehler und Fehlwürfe, bekommen hinten keinen Zugriff und so kommen die sechs Tore Rückstand zustande. Wir konnten uns nochmal auf zwei Tore herankämpfen, haben auch in der Abwehr mehr aufgemacht, sind offensiver geworden, wollten da auch nochmal Hektik reinbringen, was auch funktioniert hat, aber uns hintenraus auch die Zeit gefehlt hat, den Sechs-Tore-Rückstand aufzuholen“, fügt Spielmacher Florian Distel hinzu.
„Bei uns hat ein bisschen die eigene Tiefe gefehlt, um einen anderen Spieler zu ziehen, auch bei mir war das nicht gut. In Pforzheim sind wir schlecht in die zweite Hälfte gestartet, weil wir das eine Tor vor der Pause bekommen haben, heute sind wir nicht richtig in die Aktionen gekommen“, bringt Linkshänder Glenn Baumann an.
Die MadDogs kamen holprig in die Partie und lagen schnell mit 0:2 (3.) zurück. Mit einem Doppelpack glich Kapitän Hannes Grundler aus und beim 4:3 (8.) lagen die Filder-Handballer erstmals vorne. In der Folge wurde der Vorsprung auf 7:4 ausgebaut (13.), aber die Junglöwen konnten wieder verkürzen und nahmen beim 8:6 (16.) ihre erste Auszeit. Mit einem 3:0-Lauf zogen die Gäste erstmals seit dem 2:3 (5.) wieder vorbei, anschließend wechselte die Führung hin und her und so ging es mit 14:14 in die Kabinen, obwohl der TSV bis dahin das Torhüterduell eindeutig für sich entschieden hatte.
Anders als zu Beginn kamen die Hausherren hellwach aus der Pause und erzielten nach einem Ballgewinn den ersten Treffer des zweiten Durchgangs. Beim 16:17 (34.) hatte der Bundesliganachwuchs das Blatt wieder gewendet und hätte beim 17:18 (35.) sogar zwei Tore vorlegen können, allerding erkämpften sich die MadDogs den Ball zurück und Luis Sommer glich zum 18:18 aus. Danach folgten jedoch sieben ganz schwache Minuten, in denen im Angriff gar nichts ging und auch in die Defensive nicht entscheidend zupackte. So kam es zu einem 0:5-Lauf, den Klisch auch mit einem Timeout nicht unterbrechen konnte. Es dauerte bis zum 20:26 (48.), ehe der TSV-Kommandogeber Josip Kvesic für den lange Zeit guthaltenden Niklas Prauß zwischen die Pfosten schickte. Der im Sommer scheidende Kroate setzte in seinem drittletzten Heimspiel gleich neue Impulse und leitete damit die Aufholjagd ein. Zudem wurden zwei Löwenspieler manngedeckt und mit einem 4:0-Zwischenspurt schmolz der Rückstand bis auf zwei Tore zusammen. In der Crunchtime versuchte der TSV nochmals alles, aber der Abstand sollte nicht mehr kleiner werden und so ging die Begegnung knapp aber verdient mit 32:34 verloren.
TSV Neuhausen/Filder – Rhein-Neckar Löwen II 32:34
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Kvesic; Distel (1), Durst (1/1), Scherbaum, Goßner, Sprößig (1), Maier, Grundler (10), Letzgus (2), Reinhardt (4), Weckerle, Baumann (1), Sommer (3), Keppeler (2), Kosak (7).
Rhein-Neckar Löwen II: Gierse, Berghoffer; Messerschmidt (4), Kunde (1), Momber, Schwarzer (6), Grupe (7/1), Straub, Usatiuc, Krauth (7), Kraft (4), Kessler (5).
Schiedsrichter: Czommer/Marin (TSB Schwäbisch Gmünd).
Zuschauer: 300.
Zeitstrafen: Grundler, Sommer, Momber, Schwarzer, Grupe (2), Kraft.
Siebenmeter: 4/1 Durst scheitert zweimal an Berghoffer, Grundler scheitert an Berghoffer, ,1/1.