30:23-Heimerfolg gegen den Aufsteiger HG Oftersheim/Schwetzingen
Im letzten Spiel des Jahres haben die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder die HG Oftersheim/Schwetzingen im heimischen Egelsee-Zwinger klar mit 30:23 besiegt und das Punktekonto zum Vorrundenende auf 15:15 Zähler ausgeglichen. Nach der Weihnachtspause geht’s beim EZ-Pokal weiter, ehe am Sonntag, 12. Januar, 18 Uhr, das erste Rückrundenspiel gegen den TuS Fürstenfeldbruck im Egelsee-Zwinger ansteht.
„Glückwunsch an Tobi und seine Jungs zum absolut verdienten Sieg. Es sind mit Sicherheit viele Punkte, die man aufzählen könnte. Nummer eins, dass uns Florian Burmeister wegbricht, ist die einfachste Ausrede, die ich jetzt parat habe, ist faktisch aber falsch und wäre auch zu viel Gewichtung für einen Spieler. Wir schaffen uns heute nicht, ab Minute eins diesen Ball im Gehäuse unter zu bringen. Es ist schon mal passiert diese Runde, dass wir mit so einer schlechten Wurfausbeute in der ersten Hälfte mit heruntergelassen Armen dastehen, aber wir kommen auch nicht zurück, das ist das viel größere Problem. Wir haben uns sehr viel für den Rückzug vorgenommen, dadurch, dass wir zu viel Bälle verlieren, zu viele Fehlwürfe generieren, schaffen wir es nicht, in den Rückzug zu kommen, den wir wollten, und lassen viel zu viele einfache Tore zu. Von den zwölf waren sechs, da hätte ich gern vier verteidig gehabt, dann ist es mir egal, dass wir nur sechs Toren werfen, dann steht es am Ende 8:6 und das Spiel ist eng und es ist, wie Ende der 90er, Anfang 2000, das muss auch mal wieder sein. Grundsätzlich haben Abwehr und Torhüter bei uns gar nicht so schlecht funktioniert und es war halt auch leider unser Einziger, der an 100 Prozent rankommt. Bei über 40 Prozent in der ersten Hälfte auswärts, denkst du ja eigentlich nicht, dass du sechs Tore hinten bist, aber was wir auf der Gegners Hälfte fabriziert haben, war einfach nicht drittligatauglich“, deckt HG-Trainer Christoph Lahme auf, wo die Defizite bei seiner Truppe lagen.
„Ich finde, dass wir natürlich auch in der ersten Hälfte ein wenig von Sörens Paraden profitieren, die uns dann auch die Sicherheit geben. Damit verteidigen wir besser, kommen dann ins Tempo, das war, schon der Matchplan. Wir wussten auch mit dem Ausfall von Florian Burmeister, dem Unterschiedsspieler im Rückraum nicht ganz genau was auf uns zukommt. Ich habe der Mannschaft von Spiel gesagt, dass wir darüber entscheiden, ob das ein Vorteil oder Nachteil ist, ob Oftersheim daraus eine Wagenburgmentalität hinbekommt oder ob wir sie dann einfach überrennen können, weil nicht so viele Alternativen da sind. Deswegen sind wir so ins Tempo gegangen, Tempo bringt natürlich Fehler mit sich, aber es bringt auch mit sich, dass wir zu viele Fehler in der Vorwärtsbewegung haben, und gegen die 3:2:1-Abwehr ist es einfach schwer anzugreifen. Mit so viel Spannweite auf der Spitze, das können wir im Training gar nicht nachstellen und dann kann ich die Spieler nur davor warnen, gerade meine Rückraumrechten, wenn ihr den Ball auf die linke Hand umlegt, dann ist er da und dann ist der Ball weg, gleich in den ersten Aktionen, aber dann hält Sören halt den Gegenstoß und es hat doch irgendwo funktioniert. In der zweiten Hälfte war das Tempo dann auch hoch, in den letzten sieben Minuten lassen wir dann die Zielgenauigkeit und Präzision schleifen und kommen gegen den Rückraum auch nicht mehr so in den Zweikämpf, sonst hätten wir das Ergebnis noch ein bisschen anders gestalten können, aber ich bin zufrieden“, freut sich TSV-Coach Tobias Klisch über den Auftritt seiner Jungs und das zum Vorrundenende ausgeglichene Punktekonto.
„Ja, liebe Zuschauer. Zunächst möchte ich mich im Namen der Mannschaft bei den Handballfreunden bedanken, dass jeder von uns und Weihnachtsgeschenk bekommen hat. Das habe ich bei meinen Vereinen davor noch nicht erlebt, eine ganz tolle Geste von allen. So ein letztes Spiel ist immer was Besonderes. Ich konnte mich ganz gut drauf einstellen, weil ich mich schon ein paar Mal darauf eingestellt hatte und dachte, dass es mein letztes Spiel war. Ich habe es gefreut, dass wir heute mit so einer Leistung und vor allem so einer Abwehrleistung, was mir immer besonders wichtig ist, und hier ein bisschen zu kurz kommt. Wir sehen hier immer wahnsinnig viele tolle Tore, aber an der Abwehr hapert es immer ein bisschen, das hat mich gefreut, dass wir mit so einer Einstellung ins letzte Spiel gegangen sind, und dann auch verdient zwei Punkte geholt haben und ich habe es natürlich nochmal genossen, vor so einer Zuschauerkulisse zu spielen“, äußert sich Christoph Foth zum Spiel, das zum wiederholten Male sein letztes gewesen sein soll.
Beide Teams starteten mit Schwierigkeiten ins Spiel, denn zunächst dominierten die Abwehrreihen und Torhüter das Geschehen. Die Filder-Handballer kamen damit aber etwas besser zurecht und führten mit 2:0 (4.). In den folgenden fünfeinhalb Minuten blieben beide Kontrahenten torlos und Lahme zogt die Grüne Karte (10.). Eine halbe Zeigerumdrehung später waren die Gäste dann auch auf der Anzeigetafel vertreten und konnten schließlich zum 3:3 ausgleichen (15.). Danach konnten sich die MadDogs mit einem 3:0-Lauf innerhalb von 52 Sekunden wieder absetzen und bauten den Vorsprung in den anschließenden neun Minuten auf 10:4 aus (25.). Lahme griff erneut per Timeout ein und seine Truppe verkürzte mit zwei verwandelten Siebenmetern auf 10:6 (28.). Die beiden Schlusspunkte des ersten Durchgangs waren jedoch zwei Youngstern vorbehalten, denn Linus Schmid und Sören Hamann, der bereits in der ersten Hälfte zahlreiche Paraden zeigte und die Gäste fast zur Verzweiflung brachte, stellten das Ergebnis zum 12:6-Halbzeitstand.
Nach der Pause ging es zunächst mit den starken Defensivreihen weiter, die MadDogs konnten ihre Führung zwischenzeitlich auf sieben Tore ausbauen, ehe Oftersheim/Schwetzingen mit einem 3:0-Zwischenspurt auf 11:15 verkürzte (39.). Nun bat auch Klisch das erste und einzige Mal während der 60 Minuten zur Besprechung und seine Jungs bauten mit vier unbeantworteten Treffern den Zwischenstand auf acht Tore Vorsprung aus. Als die Kurzpfälzer nach drei Minuten wieder eingenetzt hatten, trafen die Hausherren erneut dreimal ins Schwarze und Hamann besorgte mit seinem zweiten Treffer ins leere HG-Tor die erste Zehn-Tore-Führung (43.). Damit war die Partie natürlich entschieden und bis zum 29:19 (55.) konnte der Vorsprung konstant gehalten werden. In den letzten fünf Minuten schickte Klisch dann noch einige Spieler aufs Parkett, die zuletzt nicht so viel Einsatzzeit bekommen hatten und Oftersheim/Schwetzingen konnte das Ergebnis zum 30:23-Enstand noch etwas freundlicher gestalten.
TSV Neuhausen/Filder – HG Oftersheim/Schwetzingen 30:23
TSV Neuhausen/Filder: Hamann (2), Elger; Durst, J. Sprößig (5), Heydecke (2), Foth (1), M. Sprößig (2), Grundler (3), Gross (1), Schmid (1), Reinhardt (1), Baumann (1), Sommer (3), Fischer (2/1), Zeiler (5), Höer.
HG Oftersheim/Schwetzingen: Berghoffer, Fauerbach; Barthelmeß (2/2), Mauer, Antritter (1), Wahl, Kern (1), Kirsch (1), Auth, Durak (7/5), Stier, Bösing (3/1), Hammarberg, Haase (1), Rothardt (1), Zaum (6).
Schiedsrichter: Schmidt, Koçak (Rodgau/Bad Schwalbach).
Zuschauer: 400.
Zeitstrafen: M. Sprößig, Reinhardt, Zeiler, Kern, Kirsch, Haase.
Siebenmeter: 1/1, 9/8 Durak trifft den Pfosten.