Ein großartiger Erfolg war der Auswärtssieg im Ermstal für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen. Nun wartet am Sonntag, 8. Oktober, 17 Uhr, jedoch gleich der nächste anspruchsvolle Prüfstein. Mit der SG Nußloch kommt der Vorjahresmeister auf die Fildern.
Wie schon das Derby vor Wochenfrist, so ist auch das Heimspiel der MadDogs gegen die SG Nußloch das Spitzenspiel des Spieltags, rein vom Tabellenbild. Denn der Vorjahresmeister aus der Kurpfalz liegt auf Platz drei mit 9:3 Punkten und 195:177 Toren direkt vor der Mannschaft von TSV-Coach Ralf Bader, die als Vierter 8:4 Zähler und 171:164 Treffer aufweist.
Allerdings sind die Karten klar verteilt, denn die Gäste sind allein schon aufgrund der Qualität des Kaders in der Favoritenrolle. Neben dem besten Angriff hat das Team von SG-Trainer Christian Job aber auch die anfälligste Abwehr. „Das bemängelt Christian Job auch, dennoch kann man nicht so einfach durchspazieren“, hat Bader beobachtet, „der Angriff ist ihre große Stärke, denn sie haben die beste Rückraumachse der Liga.“
Im Vergleich zu seinem Bruder Tobias, der mit der TSG Haßloch vor zwei Wochen in der Egelseehalle gastierte, spielt Nußloch keinen typischen Job-Handball. „Sie spielen mit weniger Auslösehandlungen und brauchen auch die taktischen Mittel nicht“, glaubt der TSV-Kommandogeber, „das wird ein absolut geiler Test und eine super motivierende Herausforderung.“
Bislang trafen beide Vereine viermal aufeinander, dabei gab es drei Nußlocher Siege, die allerdings alle nicht mit mehr als fünf Toren Unterschied ausfielen, sowie eine Punkteteilung in der Egelseehalle. Bis 2012 war die Sportgemeinde maximal fünftklassig und bereits nach zwei Jahren in der Baden-Württemberg-Oberliga ging es in die 3. Liga. Dort wurden seit dem Aufstieg die Plätze zwei, vier und eins belegt.
Vor der Saison haben im Ex-MadDog Pierre Freudl und Stefan Jochim zwei wichtige Spieler das Team von der Bergstraße verlassen, dafür sind mit Julius Herbert (ASV Hamm II), Nicolas Herrmann (Rhein-Neckar-Löwen II) und Lucas Gerdon (HSG Worms) drei junge und hochtalentierte Akteure neu im Aufgebot. „Gegen solch einen Gegner werden wir alles reinwerfen und wollen vorne guten Handball spielen“, gibt Bader die Marschroute vor, „ich erwarte ein enges Spiel, dafür brauchen wir aber eine Topleistung.“
In der Neuhäuser Hofbühlhalle wurde zum wiederholten Male ein großer Rückstand gedreht. „Das war zum Beispiel auch gegen Dansenberg schon so, denn der Wille öffnet da auch Türen und zeigt, was möglich ist“, lobt Bader seine Truppe, „solche Auftritte machen uns auch besser, denn sie führen uns vor Augen, dass ein Spiel erst gelaufen ist, wenn die Schlusssirene ertönt.“
Allerdings wäre es für Trainer, Spieler, Verantwortliche und Fans auch mal schön, eine Partie nicht umbiegen zu müssen. „Wir dürfen jetzt nicht nachlassen sondern müssen weiter konzentriert arbeiten und den Fokus auf Sonntag richten, denn jetzt kommen die richtig schweren Aufgaben“, warnt Bader auch vor den anschließenden Begegnungen in Pforzheim und gegen Horkheim, „aber meine Jungs sind so fokussiert, das ich mir da keine Sorgen mache.“ Bis auf Linksaußen Julian Reinhardt kann er aus dem Vollen schöpfen.