Eine Woche nach der überragenden Leistung im Derby beim TSV Zizishausen steht für die BWOL-Handballer des TSV Neuhausen/Filder wieder ein Spitzenspiel in der heimischen Egelseehalle auf dem Programm. Am Sonntag, 6. Oktober, 17 Uhr, trifft die Mannschaft von TSV-Coach Markus Locher auf die fünftplatzierte SG Köndringen/Teningen.
Nichts zu meckern gab es nach dem 47:25-Derbyerfolg bei dezimierten Schnaken in der Nürtinger Theodor-Eisenlohr-Halle bei den Filder-Handballern. Doch nun wird die Aufgabe für die MadDogs um einiges schwerer, wenn mit der SG Köndringen/Teningen der „Dino der 3. Liga“ seine Visitenkarte in der Egelseehalle abgibt. „Das wird eine knackige Hausnummer“, ist Locher überzeugt.
Bis zur Vorsaison war das Team von SG-Trainer Ole Andersen bis auf die Jahre 1986/87 (2. Liga) sowie 1999/2000 und 2001/02 (BWOL) stets drittklassig und schloss die Vorsaison nach dem Abstieg auf Platz vier ab. Dass es am Ende nicht für die Aufstiegsspiele reichte, lag zum einen am schwachen Saisonstart mit 0:6 Punkten. Zum anderen, dass in der Fremde nur zehn Punkte geholt wurden, denn zu Hause gab es lediglich eine Niederlage gegen Pforzheim/Eutingen.
Auch in der aktuellen Runde hat die SG bislang unterschiedliche Gesichter gezeigt. Während es in der heimischen Ludwig-Jahn-Halle gegen Konstanz II (34:32) und Zizishausen (42:38) Offensivspektakel auf beiden Seiten gab, war die Torausbeute in Pforzheim (25:27) und Baden-Baden (22:22) sowohl vorne als auch hinten um einiges überschaubarer.
„Sie hatten wie wir schon schwere Gegner“, analysiert der TSV-Kommandogeber das Auftaktprogramm der Südbadener, „sie können verschiedene Abwehrformationen spielen und verfügen über einen starken Rückraum mit Jan-Philipp Valda, Mykola Melnyk und Maurice Bührer.“
Das zeigt, dass die SG auf der einen Seite das schnelle Spiel im Angriff beherrschen, auf der anderen Seite aber auch dem Gegner das Leben mit einer aggressiven Abwehr schwer machen können. „Wir müssen uns gut auf sie einstellen“, fordert der Physiotherapeut, „gegen Pforzheim haben sie am Ende Manndeckung gespielt, ihre Grundformation ist jedoch 5:1.“
Demgegenüber hat die Locher-Sieben vor allem in der Defensive mit einem gutaufgelegten Magnus Becker im Tor überzeugt und maximal 26 Gegentreffer zugelassen. „Da wo wir schon in der vergangenen Rückrunde angefangen haben machen wir jetzt weiter und wollen uns Woche für Woche in der Abwehr weiter verbessen“, legt er das Augenmerk auf die Verteidigung.
Kommt der Filder-Express jedoch ins Rollen, wie im Heimspiel gegen Bittenfeld II oder zuletzt in Nürtingen, wird es für jeden Kontrahenten schwer, den Drittligaabsteiger zu stoppen. Bislang gab es das Duell zwischen der SG und dem TSV 18 Mal, aber nur fünfmal konnten sich die Schwaben durchsetzen. „Das wird wieder ein Vollgasspiel, denn Köndringen/Teningen hat eine extrem schnelle Mitte“, glaubt der TSV-Coach.
In schlechter Erinnerung geblieben sind die letzten beiden Vergleiche. Die 28:33-Pleite (3.9.17) in der Egelseehalle und die 30:39-Packung (20.1.18) in Teningen waren vier von gerade einmal zwölf Punkten, die Köndringen/Teningen in der Abstiegssaison einsammeln konnte, und die MadDogs der einzige Gegner, den die SG zweimal schlug. „Das ist jedoch Vergangenheit, denn mein Kollege Ole Andersen hat eine komplett neue Mannschaft“, so der 48-Jährige.
Saisonziel der Gäste ist die Rückkehr in die 3. Liga. „Das peilen sie zurecht an“, hat Locher beobachtet, so wie sie bis jetzt gespielt haben, haben sie das Potenzial aufzusteigen, aber das haben viele andere Teams auch.“ Während er bis auf den zuletzt kranken Rechtsaußen Philipp Bader auf alle Spieler zurückgreifen kann, fällt bei den Gästen Abwehrchef Lukas Zank mit einem Achillessehnenriss langfristig aus. „Ob sie diesen Ausfall kompensieren können oder er ihnen wehtut, wird man am Sonntag sehen“, bewertet Markus Locher.