Im zweiten Heimspiel des Jahres wartet auf die BWOL-Handballer des TSV Neuhausen/Filder das erste Derby. Am Sonntag, 2. Februar, 17 Uhr, kommt der Drittletzte TSV Zizishausen mit Trainer Florian Beck in die Egelseehalle und möchte sich bei TSV-Coach Markus Locher und seinen Mannen für die 25:47-Hinspielniederlage revanchieren.
Nach zuvor sieben Siegen in Folge mussten sich die Filder-Handballer am vergangenen Sonntag beim Topspiel in Pforzheim erstmals mit 22:24 geschlagen geben. „Das Spiel darf uns natürlich Mut machen, denn an einem guten Tag haben wir immer noch einen Kader, der jeden Gegner schlagen kann“, kennt Locher die Qualität seiner Jungs.
Allerdings sind für ihn seine zweitplatzieren MadDogs auch gegen den Drittletzten TSV Zizishausen nicht automatisch der spätere Sieger: „Wir haben nach wie vor viele Verletzte, deshalb sehe ich uns nicht als Favorit. Wir sind zwar nicht chancenlos, aber müssen eine perfekte Abwehr spielen, um gewinnen zu können.“
Im Hinspiel Ende September erwischte der TSV einen echten Sahnetag und gewann 47:25 in der Theodor-Eisenlohr-Halle. „Es wäre sehr ungewöhnlich, wenn wir eine ähnliche Trefferquote hätten, wie in der Vorrunde“, schmunzelt der TSV-Kommandogeber, „in ihrer jetzigen Aufstellung halte ich sie für eine der individuell stärksten Mannschaften, denn im Hinspiel haben Timo Wolf und Kai Augustin gefehlt, Louis Mönch hat sich gut eingefügt und jetzt sind sie deutlich stärker besetzt als Ende September.“
Auch an Erfahrung mangelt es den Schnaken keineswegs. „Wolf hat schon höherklassig gespielt und war schon in Pfullingen ein Topmann, außerdem war Cornelius Maas sogar schon in der ersten Liga auf Torejagd und auch mit Niklas Grothe und Mönch sind sie gut besetzt. Wir müssen uns richtig warm anziehen“, warnt der TSV-Coach.
Ob sein Gegenüber Florian Beck, von 2011 bis 2013 sein Chef beim TSV, am Spielstil von Zizishauen etwas verändert hat, kann der 47-Jährige nicht hundertprozentig sagen: „Gegen Köndringen/Teningen sah es so aus, als hätten sie eine andere Abwehr gespielt im Vergleich zur Vorrunde. Es ist auf jeden Fall eine Mannschaft, die bedingungslos und volle Pulle auf Tempo spielt und jetzt mit Louis Mönch sowieso. Sie sind breit besetzt und werden versuchen, uns übers Tempo zu schlagen.“
Da aufgrund des geringen Anfahrtswegs von Nürtingen mit vielen Besuchern gerechnet werden kann, kommt auch den TSV-Anhängern eine wichtige Rolle zu. „Es ist nicht zu unterschätzen, wenn einen die Fans nach vorne peitschen, denn das Publikum kann auch ein Spiel mit gewinnen“, verdeutlicht der Physiotherapeut, „das war gegen Konstanz von Anfang an der Fall und der Anteil der Zuschauer am Erfolg war riesig. Ich wünsche mir, dass das auch gegen Zizishausen so sein wird und uns helfen kann.“
Neben Beck gibt es auch einen zweiten Rückkehrer, der erstmals als Gästespieler auf dem Parkett steht. „Für Jochen Fuchs wird es sicherlich ein besonderes Spiel sein, weil er gegen seinen Heimatverein spielt“, weiß Locher. Der 23-Jährige durchlief sämtliche Jugendmannschaften des TSV, spielte mit der A-Jugend in der Bundesliga und lief auch in der 3. Liga auf. Im Sommer 2018 wechselte er zu den Schnaken.
Große Zuversicht setzt der TSV-Coach wieder in die Defensive: „Ich hoffe, dass Magnus Becker wieder einen Sahnetag wie im Hinspiel erwischt, denn da hat er in Verbindung mit einer Topabwehr Zizishausen den Zahn gezogen. Ich finde auch, dass unsere Abwehr im Verlauf der Saison immer stärker geworden ist. Wenn man sieht, wie wir in Bittenfeld gewonnen haben, wie wir gegen Konstanz gespielt und wie wir in Pforzheim verteidigt haben, hat man den Eindruck, dass der Innenblock mit den vier Spielern, Leon Pabst, Patrik Letzgus, Moritz Hipp und Luis Sommer, egal, wer deckt, immer besser geworden ist. Auch Julian Reinhardt oder Daniel Roos auf den Halbpositionen machen einen Superjob. Der Schlüssel muss sein, wenig Tore zu kassieren.“
Hierfür kann er voraussichtlich auf den identischen Kader wie gegen Pforzheim zurückgreifen.