Eine Woche nachdem die BWOL-Handballer des TSV Neuhausen/Filder mit einem 36:25-Heimsieg gegen Neuenbürg Aufstiegsplatz zwei zurückerobert haben, steht das Derby beim Tabellenzwölften SG H2Ku Herrenberg an. Am Sonntag, 8. März, 17 Uhr, gastiert die Mannschaft von TSV-Coach Markus Locher in der Herrenberger Markweghalle, am Fuße der Stiftskirche.
17 Duelle gab es bislang zwischen der SG H2Ku Herrenberg und den Filder-Handballern in der Regional- und 3. Liga sowie der BWOL. Nachdem die SG zu Beginn meist die Oberhand behielt, konnten die MadDogs zumindest zu Hause in den letzten zehn Jahren immer siegreich das Parkett verlassen. Im Gäu stehen jedoch auch nach acht Anläufen noch keine Zähler auf dem Konto.
Allerdings sind die Vorzeichen diesmal gänzlich anders. „Wenn wir in den vergangenen Jahren in Herrenberg gespielt haben, waren wir meistens diejenigen, die gegen den Abstieg gespielt haben und nun ist es anders herum“, erinnert sich Locher, denn die SG spielte sogar ein Jahr in der zweiten Bundesliga, während der TSV zwischen dritter- und vierthöchster Spielklasse pendelte.
Allerdings geht’s beim von Fabian Gerstlauer trainierten Gäu-Club seit dem Drittligaabstieg 2016 Jahr für Jahr weiter bergab. 2017 erreichte man noch Platz drei, anschließend Rang vier und im Vorjahr Position neun. Im Moment stünde die Spielgemeinschaft der Stammvereine TV Haslach, VfL Herrenberg und HSV Oberjesingen-Kuppingen auf dem ersten Abstiegsplatz, sollte es drei Absteiger aus der 3. Liga in die BWOL geben.
„Trotzdem haben sie eine sehr gute Mannschaft und mit Sandro Münch einen Spieler unter den ersten Sechs der Torschützenliste“, hat der TSV-Kommandogeber analysiert, „zudem haben sie ihre beiden wieselflinken Außenspieler mit Marvin Seeger und Alexander Zürn mit hoher Qualität und auch viele verschiedene Rückraumspieler, die alle ein Topspiel machen können, manchmal kann das jedoch auch ein Nachteil sein.“
Am vergangenen Wochenende unterlag die SG in Teningen mit 28:36, dabei feierte ein eigentlich zurückgetretener Spieler sein Comeback. „Zuletzt ist auch Christian Rau wieder aufgetaucht und auch Christian Dürner, der zuletzt in Teningen nicht dabei war, haben sie reaktiviert“, weiß der Physiotherapeut, „von den Einzelspielern sind alle richtig gut, aber irgendwie bekommen sie es nicht auf die Platte, wie man es eigentlich erwarten könnte.“ Dürner hat aber seine kurze Rückkehr mit dem Heimspiel gegen Schutterwald vor drei Wochen absprachegemäß beendet.
Der 47-Jährige ist jedoch im Bilde darüber, was seine Truppe erwartet: „Es wird ein spannendes Spiel, für das wir uns warm anziehen müssen. Der Kampf um den Klassenverbleib ist einfach etwas ganz anderes als die letzten Spiele, denn da war nicht so viel Aggressivität drin, wie man sie braucht, wenn man unten drinsteckt. Wir müssen uns entsprechend gut positionieren, denn Herrenberg wird versuchen, uns mit Kampf und Leidenschaft ein Stück weit den Schneid abzukaufen und da müssen wir mit der notwendigen Einstellung dagegenhalten.“
Sein Team möchte den zurückeroberten zweiten Tabellenplatz nicht nach einem Spiel schon wieder abgeben, unter Zugzwang sieht er allerdings die Gastgeber. „„Herrenberg muss seine Heimspiele gewinnen, der Druck wird natürlich immer größer und sie werden uns definitiv nichts schenken“, sagt Locher, „es kann für uns ein Vorteil sein, dass Herrenberg jetzt jeden Heimpunkt holen muss.“
Da zwischen den beiden Hallen nur rund 45 Kilometer liegen, hofft der TSV-Coach, dass sich einige MadDogs-Anhänger auf den Weg ins Gäu machen werden: „Ich hoffe, dass uns viele Zuschauer unterstützen, denn das wird sicherlich auch eine Rolle spielen.“
Personell muss er nach wie vor auf Timo Durst und Philipp Bader (Oberschenkelverletzung) verzichten, ob Kapitän Hannes Grundler nach zweimonatiger Rekonvaleszenz wieder eingreifen kann, entscheidet sich kurzfristig.