Am Sonntag, 3. Oktober, 17 Uhr, steht für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder das dritte Heimspiel der Saison auf dem Programm. Zu Gast ist der TV Willstätt aus der Ortenau. Nach den beiden guten Auftritten gegen Konstanz und in Blaustein versucht die Mannschaft des Trainerduos Locher/Trost auch gegen die favorisierten Gäste alles in die Waagschale zu werfen, um die Punkte vielleicht doch auf den Fildern behalten zu können.
In Blaustein gelang im vierten Saisonspiel der erste Sieg, womit sich die Filder-Handballer auf Tabellenplatz sieben verbesserten. Vor allem in der ersten Hälfte zeigten die Mannen von Markus Locher und Alexander Trost eine überragende Leistung. „Wir haben einen hervorragenden Einstieg ins Spiel gefunden, waren sofort präsent und haben eine starke Abwehr gestellt, mit einem gut aufgelegten Josip im Tor“, hat Locher analysiert, „auch im Angriff haben wir den Ball ganz flüssig laufen gelassen, über unser Tempospiel, einfache Tore erzielt, und auch eine top Chancenverwertung gehabt. Dahingehend haben wir auf jeden Fall an das Konstanz-Spiel angeknüpft.“
Bemerkenswert war auch, dass das Team in den ersten 30 Minuten auf jede Aufgabe, die es von den Blausteinern gestellt bekam, richtig reagierte. „Bis zur Pause haben wir die Abwehrumstellungen von Blaustein hervorragend beantwortet, in eigener Überzahl haben wir dann etwas den Faden verloren“, nennt der Physiotherapeut den Grund dafür, warum in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte Sand ins Getriebe kam, „als Blaustein richtig aufkam, hatten wir eine weitere schwere Phase, haben vier berechtigte Zweiminutenstrafen bekommen und das hat Blaustein dann nochmal richtig ins Spiel gebracht.“
In der entscheidenden Phase gelang es allerdings dennoch zu verhindern, dass die Partie ganz kippt und man sich um den Lohn der Arbeit bringt. „Aber wir können dann nochmals als extrem positiven Punkt mitnehmen, dass wir, obwohl es zwischenzeitlich nur ein Tor war, den Spielfluss von Blaustein aufhalten konnten und das Spiel mit drei Toren gewonnen haben“, freut sich der 49-Jährige, „das war dann nochmals eine Topleistung, nicht umzufallen, obwohl die Halle kam und der gegnerische Torwart überragend gehalten hat. Das zeigt, dass die Mannschaft wirklich sehr stabil ist und eine richtig gute Qualität hat.“
Mit den zwei Punkten im Gepäck konnten die siegreichen Akteure am folgenden Tag auch die kirchliche Trauung von Kapitän Hannes Grundler feiern „Die Freude war natürlich riesengroß, aber ich glaube, dass das Fest auch bei einer Niederlage super geworden wäre, aber es feiert sich sicherlich noch besser, wenn man als Mannschaft und als Bräutigam zwei Punkt mitgebracht hat“, schmunzelt Markus Locher.
Nun kommt mit dem TV Willstätt ein Traditionsverein in die Egelseehalle, der lange Zeit in der ersten und zweiten Liga spielte und sich in den vergangenen Jahren aus der Badenliga Stück für Stück nach oben gearbeitet hat. Zumeist waren die MadDogs in den bisherigen Duellen erfolgreich, nur bei den letzten drei Aufeinandertreffen in der Saison 2018/19 waren die Ortenauer siegreich und sicherten sich in den Entscheidungsspielen den Klassenverbleib in der 3. Liga.
„Willstätt hat als Verein sehr hohe Ambitionen“, hat Locher beobachtet, „sie schreiben in ihrem Saisonvorbericht, dass sie unter die ersten Sechs kommen und mittelfristig, die zweite Liga ins Visier nehmen wollen. Das ist natürlich ganz anders als bei uns, wir haben den Klassenverbleib als Ziel und so treffen wieder zwei Mannschaften mit unterschiedlichen Zielsetzungen aufeinander. Sie haben zurecht das Ziel, unter die ersten Sechs zu kommen, und haben in der Spitze einen sehr breiten Kader.“
Tabellarisch steht der TSV als Siebter vor dem TVW, aber das ist im Moment auch dem geschuldet, dass es der Tabellenneunte in den ersten vier Spielen gleich mit drei Topteams zu tun bekam, nur beim Aufsteiger TSG Söflingen konnte gewonnen werden. „Sie hatten ein schweres Auftaktprogramm mit dem Auswärtsspiel in Fürstenfeldbruck und den beiden Heimspielen gegen Balingen-Weilstetten und Oppenweiler, das waren drei Kracher und da kann man auch jedes Spiel verlieren, aber sie hatten sich natürlich Siege in den beiden Heimspielen erhofft“, gibt der Physiotherapeut zu Protokoll. „Sie sind haben eine Topmannschaft und sind der Favorit für Sonntag, aber die Liga hat in den bisherigen Spielen gezeigt, dass auch die Mannschaften, die erstmal den Klassenverbleib sichern möchten, guten Handball spielen können.“
Trainiert wird der TV Willstätt vom Dänen Ole Andersen, der lange Jahre beim ewigen Drittligisten SG Köndringen/Teningen auf der Bank saß, und in der Egelseehalle oftmals gute Ergebnisse erzielte. „Ole ist immer für neue Dinge bekannt und da gibt es tatsächlich Überraschungen“, sagt der 49-Jährige im Hinblick auf die taktischen Fähigkeiten seines Gegenübers. „nichtsdestotrotz versuchen wir uns über die Videos auf den Gegner einzustellen, um zu schauen, wie er verteidigt und wie er angreift. Sie sind schwer auszurechnen, da sie viele verschiedene Spielertypen haben.“
Auf allen Positionen verfügen die Ortenauer über spielstarke Kräfte, die erst mal in den Griff zu bekommen sind. „Mit Yanez Kirschner und Daniel Schliedermann haben sie zwei sehr schnelle Rückraumspieler und auch Christopher Räpple und Alexander Velz sind sehr dynamisch“, hat Locher erkannt, „mit Ben Veith und Felix Krüger haben sie zwei hervorragende Linkshänder, am Kreis sind sie ebenfalls gut mit jungen und erfahrenen Spielern und auch die Außenpositionen mit Regis Matzinger und Dinko Dodig sind stark besetzt. Man muss sich also auf einen breiten und starken Kader einstellen. Auch von den Einzelspielern sind sie eine Topmannschaft und da gilt es, alles in die Waagschale zu werfen, um vielleicht eine Überraschung zu schaffen.“
Was den Kader für Sonntag betrifft, gibt es etwas Hoffnung auf Besserung, denn „Daniel Maier könnte nach seiner Erkältung zurückkehren und Florian Distel ist wieder zu 100 Prozent fit“, berichtet Locher. „Philipp Bader und Moritz Hipp können dagegen noch nicht spielen und da Marc Vogel noch im Urlaub ist, gehört Tobias Reitnauer als zweiter Torwart wieder zum Kader.“