Am Samstag, 23. Oktober, 20 Uhr, steht für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder das erste von drei richtig schweren Spielen auf dem Programm. Für das Trainerduo Locher/Trost und die MadDogs geht’s um Tabellendritten und früheren Bundesligisten VfL Pfullingen in die altehrwürdige Kurt-App-Halle.
Am vergangenen Samstag mussten sich die Filder-Handballer trotz richtig starker Leistung in der heimischen Egelseehalle dem SV Salamander Kornwestheim geschlagen geben. „Wir hatten uns gut auf Kornwestheim eingestellt und unsere Jungs haben gezeigt, dass sie da sind, wenn’s draufankommt“, blickt TSV-Coach Alexander Trost zurück, „wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, überragend wäre es gewesen, wenn wir gewonnen hätten und damit den sogenannten Bock umgestoßen hätten.“
Dennoch hat er erkannt, dass es immer noch Möglichkeiten gibt, um sich zu steigern: „Das Schöne für einen Trainer ist zu sehen, dass wir noch genügend Potenzial haben, um noch besser zu werden, denn es waren natürlich noch einige Fehler dabei, trotz dem sehr guten Ergebnis.“
Direkt nach der Partie waren die meisten Spieler verständlicherweise sichtlich enttäuscht, weil sie alles gegeben hatten und es aber nicht für etwas Zählbares gereicht hatte. „Wir haben unseren Jungs gesagt, dass sie stolz sein können“, berichtet Trost, „trotzdem sind alles Leistungssportler und wenn man aufs Spielfeld geht, möchte man gewinnen, egal, welche Situation herrscht.“
Gegen Kornwestheim gab letztlich die bessere Eingespieltheit in den Kleingruppen den Ausschlag zugunsten der Lurchis. „Wenn man so nah dran ist und dann nicht gewinnt oder die Möglichkeit nicht am Schopfe packt, dann darf man auch mal ein bisschen enttäuscht sein und es dauert ein, zwei Tage, bis man es aufgearbeitet hat“, weiß der 40-Jährige, „um dann zu sehen, dass man trotzdem eine sehr gute Leistung gebracht hat, auf die man stolz sein kann und auch anerkennen muss, dass der Gegner einfach besser war und noch einen Schritt weiter ist.“
Nun wartet die anspruchsvolle Aufgabe beim früheren Bundesligisten VfL Pfullingen in der Kurt-App-Halle, der sich in den bisherigen sieben Spielen nur dem TuS Fürstenfeldbruck zu Hause geschlagen geben musste. „Wir freuen uns auf das Spiel, denn nach Kornwestheim kommt die nächste Topmannschaft der Liga und wir schauen nur von Spiel zu Spiel. Das ist keine Phrase, die wir immer raushausen, sondern wir wollen uns immer verbessern“, sagt der frühere Bundesligaspieler, der genau sie sein Kollege Markus Locher eine Vergangenheit beim VfL hat.
Von 1995 streifte Ali das Pfullinger Trikot über, stieg mit den Echazkrokodilen 2002 in die Bundesliga auf und blieb bis zur Insolvenz 2006. „Ich freue mich drauf und habe auch den Jungs gesagt, sie sollen sich drauf freuen“, informiert der Kaufmann, „es ist ein super Publikum in Pfullingen, aber auch da versuchen wir zu gewinnen, denn wir treten an, um Spiele zu gewinnen, und wir haben gezeigt, dass wir nirgendwo chancenlos sind und da müssen wir an unser Leistungsmaximum ran. Wenn Pfullingen uns die Chance gibt, müssen wir da sein.“
Bis die MadDogs vor zwei Jahren unglücklich aus der 3. Liga abstiegen, waren sie mit den Pfullingern auf Augenhöhe. Das hat sich jedoch geändert, seit Daniel Brack das Traineramt übernommen hat und den Ex-MadDog Lukas Fischer als Spielmacher aus Plochingen mitgebracht hat. „Sowohl Daniel als auch Lukas spielen eine große Rolle“, hat Trost beobachtet, „Dani hat die Mannschaft nochmals nach vorne gebracht.“
Die Ziele an der Echaz sind auch aus anderen Gründen höher als beim TSV. „Aus ihrer Historie wollen sie wieder nach oben, haben ein tolles Umfeld, das ganz viel investiert, auch neben dem Platz und es ist gewachsen dort“, hat der Linkshänder analysiert, „sie sind eine super Mannschaft mit einer super Teamleistung und nicht umsonst haben sie den Aufstieg in die zweite Liga knapp verpasst. Das war keine zufällige Saison und ich sehe sie auch weiterhin dort oben. Der Schritt wird hoffentlich kommen, denn ich gönne es ihnen, in die zweite Liga zu kommen.“
Neben Spielmacher Fischer gibt es noch andere Spieler, die jedem anderen Drittligisten gut zu Gesicht stehen würden. „Sie haben eine sehr ausgeglichene Mannschaft mit einem Alexander Schmid am Kreis und Christian Jabot auf außen“, weiß der frühere Pfullinger, „das sind einfach Spieler, die gewachsen sind, aber da kann man keinen herausheben. Sie sind eine homogene Truppe mit sehr guten Spielern.“
Für die Anhänger der MadDogs ist es die zweitkürzeste Auswärtsfahrt der Saison, deshalb hofft Trost, dass viele den Weg an den Fuß der Schwäbischen Alb finden: „Wir wünschen uns immer, dass wir auch auswärts so unterstützt werden, wie zu Hause. Es ist eine kurze Reise und eine Reise wert, wie man so schön sagt, denn Pfullingen hat eine der schönsten Hallen in der 3. Liga mit Flair und alter Bundesligaluft drin sowie super Stimmung und deshalb macht es für jeden Sinn mitzugehen und da freuen wir uns über jede Unterstützung“.
Wie gegen Kornwestheim stehen bis auf Kapitän Hannes Grundler (Nasen-OP) alle Spieler zur Verfügung und sie werden von Markus Locher und Alexander Trost entsprechend eingestellt werden, um vielleicht doch für eine Überraschung zu sorgen.
Hinweise für die Fans der MadDogs