Sieben Tage nach dem klaren 37:21-Derbyauswärtserfolg in Plochingen steht für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder am Samstag, 11. Dezember, 20 Uhr, das letzte Auswärtsspiel des Jahres auf dem Programm. Für die Mannen das Trainerduos Locher/Trost geht’s dabei in die Schänzlehalle zum unangefochtenen Spitzenreiter HSG Konstanz.
Am vergangenen Samstag zeigten die Filder-Handballer in der Plochinger Schafhausäckerhalle ihre bislang beste Saisonleistung. Dies hatte vor allem einen Grund. „Der klare Derbysieg lag an unserer Stärke, denn Plochingen ist keine schlechte Mannschaft“, analysiert TSV-Coach Alexander Trost, „sie haben sich bisher gut verkauft, hatten auch knappe Ergebnisse und es war einfach ein Spiel, wo unsere Jungs das gemacht haben, was wir von ihnen möchten.“
Nicht ohne Stolz blickt er auf das Lokalduell zurück: „Es hat Spaß gemacht zuzuschauen und Trainer von so einer Mannschaft zu sein, weil einfach alles umgesetzt wurde und dann kam eines zum anderen, jeder Abpraller fällt einem dann auch in die Hand. Das ist ein Stückweit das Glück des Tüchtigen, aber auch das muss man sich erarbeiten und von daher im Nachgang nochmal ein Riesenkompliment an die Jungs, das ist aber genau das, was wir von ihnen möchten und es hat gezeigt, was sie zu leisten im Stande sind.“
Nur zwei Woche zuvor lief es genau anders herum, als die TSG Söflingen in der Egelseehalle eine ähnliche Leistung abrief. „Ein Stückweit war es das genaue Gegenteil von unserem Heimspiel gegen Söflingen“, weiß der frühere Bundesligaspieler, „wenn ein Gegner dann ins Laufen kommt, dann ist es einfach so.“
Damit beschäftigen tun sich die MadDogs allerdings nicht mehr. „Das haben wir abgehakt, haben daran gearbeitet und wir wussten, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen“, versichert der 40-Jährige, „es kann immer mal vorkommen, leider ist es bei uns Söflingen gewesen. Ich denke, Plochingen hat sich das auch anders vorgestellt, aber wenn eine Mannschaft so ins Laufen kommt wie wir und alles funktioniert hat, dann ist so ein Tag einfach mal möglich.“
Mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Konstanz wartet nun die wohl anspruchsvollste Auswärtsaufgabe, denn die HSG hat all ihre 13 Saisonspiele gewonnen, zuletzt auch mit 33:32 beim HC Oppenweiler/Backnang. „Man kann sagen es ist einfach, man kann aber auch sagen, es ist schwer dort zu bestehen“, redet Trost nicht lange um den heißen Brei, „natürlich fahren wir auch nach Konstanz und schauen, was passiert. Wichtig ist, dass wir dort ein gutes Drittligaspiel abliefern möchten, und Konstanz ist natürlich der Favorit.“
Die Truppe hat in den vergangenen beiden Spielen jedoch gezeigt, dass der Auftritt gegen Söflingen nur ein Ausrutscher war. „Wir sind nicht schlecht drauf und diese Euphorie möchten wir ein bisschen nutzen“, erklärt der selbstständige Kaufmann, „wir kucken was passiert und können tatsächlich ohne Druck spielen, aber so ein bisschen Druck ist für einen Drittligaspieler immer da. Wichtig ist, dass wir mit einer guten Leistung aus dem Jahr gehen.“
Im ersten Aufeinandertreffen im September blieb das Filder-Team 38 Minuten dran und gab die Partie in den folgenden 15 Minuten ab, in der Schlussphase konnte das Ergebnis noch auf 31:35 korrigiert werden. „In unserem Heimspiel war es ganz in Ordnung, was wir gezeigt haben, da hätten wir mit einem Quäntchen Glück Konstanz noch länger ärgern können, und da müssen wir einfach weiterkommen“, so Trost im Rückblick, „wir möchten uns von Spiel zu Spiel verbessern und das ist am Samstag auch in Konstanz die Maßgabe, wobei es eine der höchsten Hürden in dieser Liga ist und in Konstanz auch zurecht.“
In Plochingen war die Partie für Kreisläufer Nik Wittke nach 35 Minuten mit einem ausgekugelten Ellenbogen, der auf dem Parkett gleich wieder eingerenkt wurde, vorbei. „Nik Wittke kann nicht spielen und wir werden eine ganze Zeit auf ihn verzichten müssen“, bewertet der frühere Rechtsaußen die Situation, „es ist unheimlich schade für ihn, weil er gerade in einer Superform war. Er hat den nächsten Entwicklungsschritt gemacht, aber für ihn gilt es das jetzt anzunehmen, denn Verletzungen gehören in unserem Geschäft leider auch dazu. Ansonsten ist der eine oder andere angeschlagen, was in einer solchen Phase der Saison aber normal ist, nichtdestotrotz werden wir mit einer schlagkräftigen Truppe nach Konstanz reisen.“
Vor dem letzten Spiel 2021 ist es auch schon Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen. „Für uns war es ein gutes Jahr, das verrückt ist für alle“, sagt Alexander Trost, „zu einem Trainerkollegen habe ich kürzlich gesagt, dass es schön wäre, mal wieder eine normale Saison zu spielen, aber damit müssen wir alle umgehen. Für uns war es eine ordentliche Vorrunde beziehungsweise jetzt schon die beiden Spiele in der Rückrunde waren gut, da sind wir zufrieden, klar der eine oder andere Punkt mehr wäre schön, aber das werden meine Trainerkollegen auch sagen.“
Wenn die Partie in der Schänzlehalle abgepfiffen ist, können die MadDogs erstmal die Beine hochlegen. „Danach werden wir ein bisschen Pause machen bis ins neue Jahr, mal sehen, ob es dann mit dem EZ-Pokal weitergeht, das ist dann so ein bisschen der Aufgalopp für uns, das neue Jahr zu starten, aber wichtig ist, dass die Jungs jetzt mal Pause bekommen, Ruhe bekommen, mal den Kopf frei vom Handball, tut uns glaube ich alle gut. Dann gehen wir mit neuem Elan in den Rest des neuen Jahres“, informiert Trost.