Fünf Wochen sind seit dem letzten Spiel in Konstanz für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder vergangen. Zum Start des neuen Jahres kommt mit dem TSV Blaustein die Mannschaft der Stunde der unteren Tabellenhälfte in die Egelseehalle, denn die Gäste haben vier Punkte in den letzten drei Spielen eingefahren. Für die Partie gilt die 2G-plus-Regel, aufgrund der aktuellen Bestimmungen sind 300 Zuschauer zugelassen, wobei nur 200 Plätze verfügbar sind. Außerdem ist das Tragen einer FFP2-Maske Pflicht.
Im Anschluss an die Partie am Bodensee ging es für die MadDogs noch nicht sofort in die Weihnachtspause. „Nach dem Spiel in Konstanz haben wir nochmal anderthalb Wochen weitertrainiert, weil die Pause sonst für die Jungs zu lange gewesen wäre“, berichtet TSV-Coach Alexander Trost“, wir haben die Pause genutzt, um einfach mal runterzukommen, eine Woche weg vom Handball zu sein, um den Kopf freizubekommen. Jeder konnte ein bisschen Urlaub machen, natürlich mit Aufgaben, denn ganz ohne geht es über die Feiertage nicht. Am 4. Januar haben wir die Woche dann ganz normal gestartet, um zu trainieren, denn es geht jetzt Schlag auf Schlag weiter.“
In normalen Zeiten startet das Jahr immer mit dem EZ-Pokal, der jedoch wie 2021 pandemiebedingt ausfallen musste. „Es ist was anderes, denn der EZ-Pokal ist ein gutes Turnier, um Spielpraxis zu sammeln, denn diese Wettkampfhärte bekommt man im Training nicht so hin“, weiß der TSV-Kommandogeber, „deshalb ist es gut, ein Turnier oder eine Möglichkeit zu haben, gegen andere Mannschaften zu spielen, auch wenn eine Absage unter den aktuellen Voraussetzungen die richtige Entscheidung war.“
Selbst wenn das Turnier nach ganz vielen Auflagen in der Neckarsporthalle erstmals in der neuen Halle im Sportpark Weil stattgefunden hätte, wäre es nicht das gleiche gewesen. „Aber der EZ-Pokal lebt natürlich auch von den Zuschauern und von den Emotionen und ohne Zuschauer hätte es sicherlich nicht einmal ansatzweise so viel Spaß gemacht wie sonst“, ist der 40-Jährige überzeugt.
In der vergangenen Dekade ging es für die Blausteiner Handballer quasi nur in eine Richtung: bergauf. 2011 gelang der Aufstieg in die Württembergliga, 2016 folgte der nächste Schritt in die BWOL. 2019 schloss sich dann der größte Erfolg der Vereinsgeschichte mit dem Aufstieg in die 3. Liga an, als man vor dem TV Plochingen Meister wurde und in den anschließenden Aufstiegsspielen gegen den Bayern-Meister HSC Bad Neustadt zweimal siegreich war.
Bis zum letzten Vorrundenspiel konnten die Blausteiner lediglich einen Zähler gegen Plochingen einfahren, dann glückte jedoch gegen Balingen-Weilstetten II beim 36:35 der erste Sieg und auch danach blieb man beim Derby in Söflingen (28:28) und gegen Oppenweiler/Backnang (34:34) ungeschlagen. Diese Ergebnisse zeigen, dass sich die Blausteiner Jungs noch nicht aufgegeben haben, und alles daransetzen werden, in der 3. Liga zu bleiben.
Auch wenn die Gäste in den vergangenen drei Partien gepunktet haben, lag die vor allem an der starken Offensive, weniger an der Defensive. Deshalb sollte die Deckung der Hausherren aggressiv und kompromisslos zu Werke gehen. „Ich hoffe natürlich, dass unsere Abwehr ein Faktor sein wird“, erklärt der frühere Bundesligaspieler.
„Blaustein ist ganz klar im Aufwärtstrend und eine starke Mannschaft. Das waren sie schon und jetzt wurde an ein paar Schrauben gedreht. Nikola Potic ist stärker denn je, Jan-Marco Behr zieht die Fäden auf der Mitte oder auf der Halbposition. Sie haben Selbstvertrauen, denn jeder geht mal durch eine Phase, in der es nicht so läuft, aber aus der haben sie sich herausgearbeitet, und es ist auf jeden Fall eine Aufgabe für uns“, schätzt Trost die Lage bei den Gästen ein.
Anfang Oktober gab es bei Blaustein auch eine Veränderung auf der Trainerbank, denn Behr bat die Abteilungsleitung, einen Trainer zu suchen, da er sich noch zu sehr als Spieler sehe. Daraufhin wurde Markus Klemencic-Müller aus Österreich verpflichtet. „Er spielt sicherlich eine Rolle, denn sie spielen ein bisschen einen anderen Handball, aber das heißt nicht, dass es Jan-Marco Behr davor schlecht gemacht hat, im Gegenteil“, informiert Alexander Trost, „vielleicht macht es ihn ein bisschen freier, wenn er da entlastet ist. Ich kenne Markus Klemencic-Müller noch nicht, aber die vier Punkte und dass er sie wieder in die Spur geführt hat, zeigen, dass er einiges richtig gemacht hat.“
Kadertechnisch sieht es bei den MadDogs gut aus. Neben dem Langzeitverletzten Niklas Prauß, fehlt Linksaußen Dustin Böhm (Nasen-OP). Für Kreisläufer Nik Wittke ist die Saison nach seiner Ellenbogenverletzung vom Lokalduell in Plochingen dagegen vorbei. „Alle Spieler sind fit und gut ins neue Jahr gekommen“, gibt der TSV-Coach zu Protokoll, „die Jungs haben einen guten Eindruck gemacht, da waren Markus und ich positiv überrascht. Sie sind gleich wieder Vollgas eingestiegen und bis auf unsere Langzeitverletzten können wir momentan noch aus dem Vollen schöpfen.“