Am 20. Mai hatte unser Team als Nachrücker in der HVW-Qualifikation die Chance, um einen Startplatz in der Württembergliga zu spielen. In Schwieberdingen trafen wir in verkürzten Spielen von zwei mal 15 Minuten auf drei Mannschaften aus anderen Bezirken des HVW. Die Erst- und Zweitplatzierten qualifizierten sich direkt für die zweithöchste Liga in Baden-Württemberg, die Drittplatzierten für ein letztes Ausscheidungsturnier Ende Juni.
In unserer ersten Partie erwartete uns mit der SG Heilbronn am Leinbach, die in der vergangenen Saison bereits in der Württembergliga gespielt hatte, gleich der härteste Brocken. Doch unsere Mädels zeigten von Beginn an, dass sie mit so einem starken Gegner nicht nur mithalten, sondern ihn sogar dominieren können. Mit unserem druckvollen, variablen Tempohandball erspielten wir uns bis zur Pause eine respektable 11:7-Führung. In den ersten sechs Minuten der zweiten Hälfte zogen wir dann unwiderstehlich auf 18:10 davon und sorgten somit für eine Vorentscheidung. Aufgrund einiger Nachlässigkeiten kam Heilbronn bis zum Ende der Partie zwar noch auf drei Tore heran, der souveräne und hochverdiente 22:19-Erfolg gegen den späteren Turniersieger geriet aber zu keiner Zeit mehr in Gefahr. Damit machten wir einen großen Schritt in Richtung Württemberliga. Ein weiterer Sieg gegen einen der vermeintlich leichteren Gegner hätte schon gereicht.
Im zweiten Spiel trafen wir auf die SG Leonberg/Eltingen, die mit einer 7:9-Niederlage in das Turnier gestartet war und dabei wahrlich keinen furchteinflößenden Eindruck hinterlassen hatte. Mit einer ähnlich starken Leistung wie zuvor gegen Heilbronn hätten wir diese Truppe sicherlich aus der Halle geschossen und uns vorzeitig einen der ersten beiden Plätze gesichert. Doch zum Entsetzen der mitgereisten Fans und vollkommen unerklärlich waren unsere Mädels trotz einer 1:0-Führung völlig von der Rolle und fanden überhaupt nicht in dieses Spiel. Nichts war mehr zu sehen von dem tollen Offensivspektakel gegen Heilbronn. Dabei hatten wir weniger mit dem an sich harmlosen Gegner Probleme, als vielmehr mit uns selbst. Kaum Bewegung und Zug zum Tor, ungewohnte technische Fehler im Aufbau, zu wenige und wenn dann meist harmlose Abschlüsse und eine überragende Torhüterin im Kasten von Leonberg führten zu einer katastrophalen Torausbeute von gerade einmal drei Treffern in Hälfte eins und einem 3:7-Rückstand. Leider schafften es unsere Spielerinnen auch nach der Pause nicht, den Schalter umzulegen. Zwar kassierten wir nur noch zwei Gegentore, doch die gewohnte Durchschlagskraft im Angriff suchten wir bis zum Ende vergebens. Völlig konsterniert mussten wir eine schmerzliche 6:9-Pleite und einen ganz herben Dämpfer einstecken.
Körperlich platt und psychisch angeschlagen ging es direkt im Anschluss in das entscheidende Spiel gegen den Gastgeber HSG Strohgäu. Der Sieger aus diesem Vergleich würde sich zumindest Platz zwei sichern. Die Hoffnungen, dass unsere Mädels die körperliche Erschöpfung und den Frust schnell überwinden und zu ihrer Normalform finden könnten, war jedoch schnell verflogen. Bereits zur Pause machte sich bei einem Rückstand von 4:8 Resignation breit. Zwar versuchten unsere Spielerinnen im zweiten Abschnitt, die Partie noch zu drehen. Doch den etwas besseren Offensivbemühungen standen nun zu viele Nachlässigkeiten in der Abwehr gegenüber, sodass wir uns schließlich mit 16:18 geschlagen geben mussten.
Durch die beiden bitteren und unnötigen Niederlagen gegen zwei Mannschaften, die unserem Team spielerisch eigentlich nicht das Wasser reichen können, belegten wir in der Abschlusstabelle den undankbaren vierten Platz und vergaben so die ganz große Chance auf einen Start in der Württembergliga. Aber Kopf hoch, Mädels! Ihr habt wieder einmal gezeigt, dass ihr vom Potenzial her nicht nur zu den besten Mannschaften im Bezirk Esslingen-Teck, sondern auch auf HVW-Ebene gehört. Das Ziel muss es daher sein, auf Basis einer guten Kondition konstante Leistungen auf hohem Niveau abzurufen. Dann werdet Ihr in der Bezirksliga kaum zu schlagen sein!
Dabei waren: Kim Schmidt, Christin Sieger; Sina Ernst, Gina Fritz, Laura Fritz, Barbora Goga, Chiara Hans, Maya Heveling, Leonie Klein, Svenja Lindner, Susann Sieger, Julia Sonnenwald und Emma Vollmer.