Zwei erfolgreiche Auswärtsspiele haben die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder in der Klassenverbleibsrunde bereits bestritten. Nun steht am Sonntag, 10. April, 17 Uhr, das erste Heimspiel gegen den Tabellenletzten HSC 2000 Coburg II unter dem Motto „Alle in Rot“ für die Mannschaft des Trainerduos Locher/Trost auf dem Programm.
Dem Auftaktsieg in Groß-Bieberau folgte für die Filder-Handballer am vergangenen Sonntag ein 29:29-Unentschieden bei der mHSG Friesenheim-Hochdorf II. „Wir haben wieder gezeigt, dass wir auswärts bestehen können, haben super gespielt, gegen einen Gegner, der individuell eine hohe Klasse hatte und da können wir das Positive herausziehen, dass wir bis zum Schluss an unsere Chance glauben“, analysiert TSV-Coach Alexander Trost, „vier Sekunden vor Schluss haben wahrscheinlich die wenigsten noch dran geglaubt, aber das zeichnet unsere Mannschaft aus, dass wir bis zum Schluss weitermachen und dann war es Timo Durst, der mit einer überragenden Aktion, einem Buzzer Beater, den Punkt noch rettet.“
Somit stehen nach den beiden Auswärtspartien zum Auftakt, aus denen 3:1-Punkte geholt wurden, und den 4:0-Zählern, die man aus der Hauptrunde gegen Günzburg mitgebracht hat, 7:1-Punkte. „Das war enorm wichtig“, unterstreicht der Kommandogeber, „wir sind mit einer guten Ausgangsposition in diese Klassenverbleibsrunde gestartet und haben diese jetzt ausgebaut.“
Ein entscheidender Faktor, wer am Ende einen der beiden Plätze belegt, die zum Klassenverbleib reichen, wird sein, wer zu Hause so wenig Punkte wie möglich abgibt. „Es wird wichtig sein, dass jede Mannschaft ihre Heimspiele gewinnt und dass auch wir unsere Heimspiele gewinnen“, erklärt der frühere Rechtsaußen, „da freue ich mich drauf, dass hier hoffentlich die Halle brennt. Deshalb war es enorm wichtig, dass wir den Punkt mitgenommen und bestätigt haben, dass wir gut drauf sind.“
Mit dem zweiten Team des aktuellen Zweitliga-14. HSC 2000 Coburg kommt das noch punktlose Tabellenschlusslicht in die Egelseehalle. In den bisherigen 24 Saisonspielen gab es nur einen Sieg am grünen Tisch, als der TV Gelnhausen am letzten Spieltag nicht mehr antrat, sowie zwei Unentschieden gegen Bad Neustadt und die Sportfreunde Budenheim, dennoch sollte keiner die Truppe von HSC-Trainer Ronny Göhl auf die leichte Schulter nehmen.
„In dieser Liga darf man keine Mannschaft unterschätzen und da warne ich davor“, hebt der 40-Jährige mahnend die Hand, „unsere Jungs wissen das, wir müssen weiter demütig sein und uns jede Situation, jeden Schritt, jeden Ballgewinn, jedes Tor hart erarbeiten. Das geht montags los und gipfelt dann in einer guten Leistung am Wochenende und alles andere wäre Quatsch, nur weil eine komfortable Lage haben.“
Dennoch ist das Gefühl, Tabellenführer zu sein, eines, dass man auch nach der Partie noch haben möchte. „Wir genießen den Platz da vorne, versuchen ihn aber zu verteidigen und es gibt für uns als MadDogs Neuhausen keinen Grund, hochmütig zu sein oder zu sagen, wir können Mannschaften dominieren“, sagt der gelernte Industriekaufmann, „ich warne davor, Coburg auch nur ansatzweise zu unterschätzen, weil das eine richtig gute Mannschaft ist, die sich jetzt auch wieder weiterentwickelt hat, hat jetzt glaube ich verletzte Spieler wieder dazubekommen und sie hatten gute Ergebnisse.“
Auch in den beiden bisherigen Begegnungen der Klassenverbleibsrunde gegen den vergangenen MadDogs-Gegner und beim SV 64 Zweibrücken hielten die Oberfranken lange mit. „Wie man gesehen hat, haben sie bis zum 24:24 gegen Friesenheim-Hochdorf II mitgehalten und haben nur die letzten zehn Minuten verloren“, hat der langjährige Bundesligaspieler beobachtet, „von daher wissen wir, was auf uns zukommt, das wird ein hartes Stück Arbeit und unsere Devise ist, weiter demütig zu sein und hart zu arbeiten.“
Personell sieht es wie in den vergangenen Wochen bestens aus. „Wir sind weiterhin gut drauf, haben bis auf unsere Langzeitverletzten (Moritz Hipp, Nik Wittke und Niklas Prauss) alle Mann an Bord und das ist natürlich eine super Situation für Markus und für mich“, weiß Trost, „für Trainer, die in der Halle stehen und momentan von einem Kader mit 16, 17 Spielern auswählen können oder die Möglichkeit zu haben, aus so vielen guten Spielern die Trainingsqualität mit diesen Spielern hochzuhalten und das ist wichtig in dieser Phase der Saison.“
Erstmals seit mehr als zwei Jahren darf die Egelseehalle wieder voll ausgelastet werden und es besteht weder eine 2- oder 3G- noch eine Mund-Nasenschutz-Pflicht. „Es ist enorm wichtig, dass möglichst viele kommen“, ist Alexander Trost überzeugt, „wir freuen uns über jeden einzelnen, der kommt, auch wenn er kein rotes T-Shirt anzieht.“
Zuletzt waren bei den Ausscheidungsspielen gegen Willstätt alle in Rot und auch davor gab es das bereits. 2005, beim erstmaligen Regionalligaaufstieg waren die T-Shirts noch in Gelb. „Wolfgang Preisser hat das Motto ‚Alle in Rot‘ ausgerufen und mir wurde berichtet, dass es hier schon richtige Feste gab, wo die rote Wand stand“, teilt der Linkshänder mit, „ich hoffe und kann natürlich nur alle bitten zu kommen und uns tatkräftig anzufeuern, denn es lohnt sich. Die Jungs haben sich jetzt verrissen über die ganze Zeit und wir müssen die Egelseehalle zu einer Festung machen.“
Für die beiden Auswärtsspiele in Zweibrücken am 30. April und das Rückspiel in Coburg am 21. April plant die Handballabteilung Fanbusse einzusetzen, aber nur, wenn es auch genügend Anmeldungen gibt. „Die Jungs sind es wert“, macht der TSV-Coach deutlich, warum man sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen sollte, „wir sind ein Verein und eine große Handballfamilie und diese Handballfamilie verdient jede gegenseitige Unterstützung. Ich denke das, was unsere Mannschaft bisher geleistet hat, ist es allemal wert und wenn alles optimal läuft, freuen wir uns, dass wir vielleicht auswärts ein schönes Fest feiern können.“