Ein hartes Stück Arbeit war der 30:27-Heimsieg für die Drittliga-Handballer im ersten Heimspiel der Klassenverbleibsrunde gegen das Schlusslicht HSC Coburg II. Die Mannschaft des Trainerduos Locher/Trost konnte sich nie so richtig absetzen und blieb trotz guter Gelegenheiten zwischen der 45. und 54. Minute ohne Tor, aber ein stark haltender Josip Kvesic zwischen den Pfosten und Spielmacher Timo Durst lenkten die Partie schließlich in die richtigen Bahnen. Weiter geht’s am Samstag, 23. April, 19.30 Uhr, bereits mit dem Rückspiel gegen die mHSG Friesenheim-Hochdorf II.
„Glückwunsch an Markus Locher und an Neuhausen zum am Ende doch verdienten Sieg. Ich glaube, dass wir eine super Leistung gezeigt und Neuhausen vor Probleme gestellt haben mit ihrer Abwehr. Wir haben viele gute Sachen kreiert, in der Abwehr hatten wir leider nicht immer den Zugriff auf Rückraum Mitte und den Kreisläufer, dieses Spiel hat Neuhausen sehr gut gemacht. Das Spiel kippt aufgrund unserer schlechten Chancenverwertung und am Ende hält der Torwart auch zwei, drei freie Bälle. Wir belohnen uns mal wieder nicht für eine gute Leistung, deshalb stehen wir auch da unten, weil wir das Momentum nie auf unsere Seite kriegen. Nichtsdestotrotz sieht man bei uns eine enorme Weiterentwicklung, wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und schauen, dass wir das nach Ostern noch besser hingekommen“, ist HSC-Trainer Ronny Göhl trotz der neuerlichen Niederlage mit dem Auftritt seines Teams zufrieden.
„Es war kein Déjà-vu, auch wenn die letzten Spiele ähnlich gelaufen sind, aber jedes muss natürlich für sich selbst bewertet werden, weil da eine andere Mannschaft auf dem Platz steht, deshalb denke ich da nie an die Woche davor in irgendeiner Form. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Spiel, weil wir es geschafft haben, ein Spiel zu gewinnen, in dem wir enorm unter Druck waren. Jede Mannschaft, die den Klassenverbleib schaffen möchte, weiß, dass sie vor allem gegen die Teams, die momentan hinten stehen, gewinnen muss, vor allem zu Hause. Darum war der Druck schon enorm groß und diesem dann standzuhalten, wenn der Gegner 60 Minuten auf Augenhöhe agiert, ist natürlich schon klasse gewesen. Ich muss Ronny recht geben, ich habe in unserer Staffel und jetzt auch in der Klassenverbleibsrunde keine Mannschaft gesehen, die sich im letzten halben Jahr so gut entwickelt hat, wie Coburg. Dazu muss man noch sagen, dass mit Janis Valkovskis und Julius Siegler zwei Spieler bei ihnen gefehlt haben, die in den letzten Wochen dominant und sehr wichtig waren, und dass dann wegzustecken, zeigt, dass dort hervorragende Arbeit geleistet wird, und sich jeder einzelne Spieler unglaublich gut entwickelt. Deshalb bin ich glücklich und sehr froh, dass wir die beiden Punkte eingefahren haben. Mit dem Sieg gegen Günzburg, den wir aus der Hauptrunde mitgenommen haben, haben wir jetzt zwei in der Klassenverbleibsrunde und da möchte ich mich beim tollen Publikum bedanken, alle in Rot, dass ist schon beeindruckend, wenn man das von der Bank aus sieht, und deshalb glaube ich, wenn jeder auf dem Feld und auf der Tribüne alles aus sich rausholt, wenn wir es schaffen, als Einheit aufzutreten, einen achten Mann darzustellen und ich bin mir hundertprozentig sicher, wenn wir die Egelseehalle zu einer Festung machen, dass wir den Klassenverbleib schaffen. Das war ein riesengroßer Schritt nach Corona und da möchte ich mich bedanken und ich hoffe, dass wir gegen Friesenheim-Hochdorf II wiederkommt und noch mehr Stimmung macht, dann denke ich können wir in der 3. Liga bleiben“, zeigt sich Markus Locher glücklich, dass seine Truppe dem Druck standgehalten und die Tabellenführung verteidigt hat.
Zu Beginn lagen die Oberfranken vorn, aber beim 3:2 (4.) hatten die Filder-Handballer den Spielstand gedreht. Mit einem 3:0-Lauf waren die MadDogs beim 7:4 (8.) deutlich in Front und bauten den Vorsprung bis zum 9:5 (10.) weiter aus. In der Folge blieb Coburg jedoch dran und der TSV verpasste es, seine Chancen frühzeitig in eine klare Führung umzumünzen. So kam der HSC II wieder auf 12:13 (25.) heran und glich sogar zum 15:15 (29.) aus. Mit 16:15 ging es schließlich in die Kabinen.
Nach dem Wechsel starteten die Hausherren besser und letzten zwei Tore nach. Die Gäste antworteten allerdings prompt und bis zum 23:21 (42.) hielten die MadDogs stets ihren Ein- bis Zwei-Tore-Vorsprung. Die dritte Zeitstrafe für Gäste-Spieler Tim Ehmke (44.) sorgte dann für einen Bruch im Spiel. Die Filder-Sieben blieb neun Minuten ohne Treffer, die Zweitligareserve sieben Zeigerumdrehungen. Beim 24:24 war die Begegnung auch vom Ergebnis her wieder vollkommen offen, aber Timo Durst beendete die torlose TSV-Phase und stellte mit einem Doppelpack die alte Zwei-Tore-Führung wieder her. Coburg gab immer noch nicht auf und erst, nachdem nur noch vier Gästespieler auf dem Feld waren und der Gastgeber in Ballbesitz war das Spiel 39 Sekunden vor dem Ende entschieden. Am Ende stand ein 30:27 auf der Anzeigentafel.
TSV Neuhausen/Filder – HSC 2000 Coburg II
TSV Neuhausen/Filder: Vogel, Kvesic; Distel, Durst (11/4), Böhm, Bader, Letzgus, Kosak (5), Maier (2), Fleisch, Grundler (2), Kusche, Reinhardt (4), Scheffold, Sommer (2), Keppeler (4).
HSC 2000 Coburg II: Roschlau, Apfel; Schartl, Kassing (2), Thimm, Dude (5), Pernet (2/1), Mund (2), Brüning-Wolter (4), Rivera, Neumann (3), Harder (3), Dettenthaler (6), Ehmke.
Schiedsrichter: Gebele/Widmann (Altdorf/Freiburg).
Zuschauer: 400.
Zeitstrafen: Distel, Sommer, Thimm, Rivera, Ehmke (3 und rote Karte, 44.).
Siebenmeter: 4/4, 1/1.