Nach dem spielfreien Osterwochenende geht’s für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder am Samstag, 23. April, 19.30 Uhr, wieder um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib. Die Mannschaft des Trainerduos Locher/Trost erwartet dabei den Tabellenzweiten mHSG Friesenheim-Hochdorf II zum Spitzenspiel und zweiten Duell innerhalb von drei Wochen. Die Partie steht wieder unter dem Motto „Alle in Rot“ und auch das TSV-Grillteam wartet auf zahlreiche hungrige Besucher.
Dem Heimsieg gegen Coburg II folgte für die Filder-Handballer des spielfreie Osterwochenende, das auch für Ausflüge mit Freunden oder Familie genutzt wurde. „Für den Kopf war es gut, mal eine Woche abzuschalten“, weiß TSV-Coach Markus Locher, „wir haben natürlich individuell noch zusätzliche Einheiten gefahren, die Jungs haben sowohl im Kraft- als auch im Intervalltraining gearbeitet. Am Karfreitag und am Ostermontag haben wir Trainingsfrei gemacht, dass der Kopf wieder komplett frei ist.“
Auch physisch und gesundheitlich haben die freien Tage den MadDogs gutgetan. „Sie sind alle topfit aus der Zeit herausgekommen, also keiner hat Corona oder sich verletzt“, berichtet der TSV-Kommandogeber, „deshalb steht uns der komplette Kader zur Verfügung und wir sind natürlich heiß aufs nächste Heimspiel.“ Lediglich die Langzeitverletzten Moritz Hipp, Nik Wittke und Niklas Prauß werden ihre Teamkollegen vom Spielfeldrand aus unterstützen können.
Nun wartet also bereits das Rückspiel gegen die zweite Mannschaft des Zweitligisten Eulen Ludwigshafen, die als mHSG Friesenheim-Hochdorf II beziehungsweise das HLZ Friesenheim-Hochdorf firmiert, nachdem man sich vor drei Wochen in Hochdorf mit 29:29 getrennt hatte. „Im Hinspiel hat man ein wirklich gutes Handballspiel in der Klassenverbleibsrunde gesehen, von zwei Mannschaften, die absolut auf Augenhöhe sind“, sagt Locher im Rückblick.
Das zeigt sich auch daran, dass der Tabellenführer den Tabellenzweiten zum Spitzenspiel empfängt und es nicht nur darum geht, wer die Spitzenposition nach der Partie einnimmt, sondern auch, wer im direkten Vergleich die Nase vorne hat. „Jetzt kommt natürlich die absolute Crunchtime in dieser Klassenverbleibsrunde“, hat der Physiotherapeut erkannt, „es geht in jedem Spiel um alles für beide Gegner.“
Aus seiner Sicht müssen beide Kontrahenten unbedingt gewinnen, um nicht einen möglicherweise entscheidenden Rückschlag im Kampf um den Klassenverbleib zu erleiden. „Friesenheim-Hochdorf steht massiv unter Druck, denn sie wissen, sie dürfen nicht verlieren, denn sonst wären sie vier Punkte hinter uns“, analysiert der 49-Jährige die Lage, „das wäre wahrscheinlich bei dem Restprogramm in Günzburg, in Groß-Bieberau fast nicht mehr aufzuholen, da ja der direkte Vergleich dann für uns sprechen würde.“
Aber auch seinen Jungs verdeutlicht er, wie wichtig die Begegnung ist: „Andererseits sind wir massiv unter Druck, weil wir gewinnen müssen und ansonsten der direkte Vergleich für Friesenheim-Hochdorf ausfallen würde. Das ist nochmal ein bisschen ein anderes Spiel von der Vorrausetzung her als im Hinspiel, da wusste jede Mannschaft, dass es ja noch ein Rückspiel und genügend Spiele gibt, aber jetzt geht es für beide Teams um alles.“
Ein entscheidender Faktor könnte dabei sein, dass die Anhänger der MadDogs wieder als rote Wand hinter ihren Jungs stehen. „Wenn uns die Fans wieder wie gegen Coburg tragen und uns zusätzlich Kräfte verleihen, dann haben wir da nochmal ein Pfund, mit dem wir wuchern können“, ist der frühere Bundesligaspieler überzeugt, dass der Support genauso ausfällt, wie im letzten Heimspiel oder sogar noch gesteigert wird, „auswärts hat man gesehen, dass auch die Hochdorfer Fans Feuer gemacht haben, und jetzt werden unsere Fans sicher noch mehr Feuer machen, da sind sicherlich deutlich mehr Anhänger als in Hochdorf da und da hoffe ich, dass uns das ein Stückweit trägt und uns den Druck besser aushalten lässt.“
Außerdem hat Markus Locher festgestellt, dass beim vergangenen Heimspiel fast schon Normalität eingekehrt war, die es die letzten beiden Jahre nicht gab: „Ich habe schon im letzten Spiel gegen Coburg so das Gefühl gehabt, dass es fast schon wie vor Corona war, als man gedacht hat, hier in der Egelseehalle gewinnen wir unsere Heimspiele, so hat es sich gegen Coburg in der zweiten Hälfte angefühlt, obwohl es ein ganz enges Spiel war, dass die Fans so viel Druck auf den Gegner machen, dadurch Fehler zustande kommen, und uns das hilft. Die Fans sind ein wichtiger Faktor in der Klassenverbleibsrunde.“
Auch in einigen der vorherigen 24 Saisonspiele gab es immer mal wieder Phasen, in denen es nicht optimal lief und die am Ende entscheidend waren. Gegen Coburg machte dies jedoch nichts aus. „Das war eine Qualität, die wir in der Form in dieser Saison noch nicht hatten, dass wir in der Abwehr so stark waren, dass wir gerade solch torlose Phasen mit einer Führung oder einem Unentschieden gehalten haben, lag einfach daran, dass wir super verteidigt haben, dazu hilft natürlich der Fanblock auch mit“, erklärt Locher.
Neben dem TSV und der mHSG hat im Moment nur noch der Tabellendritte SV 64 Zweibrücken ein positives Punktekonto. Allerdings glaubt Locher nicht, dass nur noch diese drei Teams für die beiden Nichtabstiegsplätze in Frage kommen. „Dafür ist es auf jeden Fall noch zu früh, ich finde, im Moment haben wirklich noch fünf Mannschaften sehr gute Karten, da kann sich das Blatt jede Woche gravierend ändern“, betont der TSV-Coach.
„Günzburg hat zum Beispiel das Momentum mit seinen beiden Heimsiegen auf seine Seite gezogen, denen traue ich alles zu. Friesenheim-Hochdorf sowieso, denn sie haben mit dem gewonnenen direkten Vergleich gegen Zweibrücken sehr gute Karten gehabt in dieser Klassenverbleibsrunde, wobei man Zweibrücken und Bieberau/Modau am Anfang schon als Favoriten sehen musste, aber die sind jetzt in der Situation, dass sie nichts mehr groß verlieren dürfen, und das kann die natürlich auch stark machen, sodass wirklich alles möglich ist.“
Sehr zufrieden ist er mit den bisherigen drei Auftritten seiner Jungs: „Wir haben bisher hervorragend gespielt, haben ein Selbstbewusstsein, dass man auch braucht, um diese Klasse überhaupt halten zu können. Wir sind sicherlich auch dick im Geschäft, aber da glaube ich, dass die Situation, auch wenn sie von den Punkten unterschiedlich ist, für alle Mannschaften so ist, dass sie die Klasse problemlos halten können.“
Grillteam am Start
Nach langer Pause ist auch das Grillteam der Handballabteilung endlich wieder am Start. Die Herren versorgen alle Zuschauer vor, während und nach dem Spiel mit Köstlichkeiten vom Rost, deshalb muss niemand verhungern und kann sein Abendessen in Ruhe als Appetithappen vor dem Spitzenspiel einnehmen.