Im vorletzten Heimspiel haben die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder das Derby gegen den bisherigen Tabellenzweiten SV Salamander Kornwestheim mit 36:30 gewonnen und sich weitere wichtige Zähler für den Klassenverbleib gesichert. Die MadDogs des Trainerduos Locher/Trost überzeugten vor allem in der Abwehr und verdienten sich die beiden Punkte. Nach dem spielfreien kommenden Wochenende geht’s am Samstag, 18. März, 19.30 Uhr, zu HG Oftersheim/Schwetzingen.
„Glückwunsch an Neuhausen zum verdienten Sieg. Es war das erwartete Kampfspiel, wo man zwar in der ersten Halbzeit den erwarteten Tempohandball gesehen hat, dass es beide mit dem Tempo fast ein bisschen übertrieben haben, weshalb nicht so viele Tore gefallen sind, weil sehr viele Fehler auf beiden Seiten passiert sind. Neuhausen hat auch schon in der ersten Hälfte mit vier Toren geführt, dass haben wir dann ganz gut hinbekommen, dass wir zur Halbzeit nur mit zwei Toren hinten waren. In der zweiten Hälfte gab es ein ähnliches Bild, wir kommen nie so ganz in unser Spiel, Neuhausen hat sehr bissig verteidigt und wir haben sehr viele Fehler, Fehlwürfe und technische Fehler gemacht, was eigentlich eine Stärke von uns ist. Wir haben uns auch ein bisschen aus dem Konzept bringen lassen, denn die Entscheidungen der Unparteiischen waren schon ein bisschen wild, und dann hat es Neuhausen besser gemacht und zurecht gewonnen“, nennt SV-Trainer Alexander Schurr die Gründe für die Niederlage seines Teams.
„Das war sicherlich eines unserer besten Saisonspiele, die Abwehr war bissig, tatsächlich stark und wir haben wenig Rückraumwürfe zugelassen. Wie es oftmals ist in einer offensiven Abwehr im 3:2:1, wenn der Gegner tatsächlich zum Druckbruch kommt und sich die Chancen richtig erarbeiten muss, dann finde ich, dass Josip Kvesic in der ersten Hälfte einige unglaublich wichtige Paraden gehabt und einige freie Würfe weggenommen hat. Wir sind mit vier Toren in Führung gewesen und haben uns diese Führung auch nicht wegnehmen lassen, und auch in der zweiten Hälfte war es wichtig, dass wir immer in Front geblieben sind, wenn ich es richtig im Kopf habe. Was wir die letzten zehn, 15 Minuten gemacht haben war wirklich klasse. Wir sind ruhig geblieben, wenn das Tempospiel möglich war, sind wir ins Tempospiel gegangen und wir haben heute schnelle Tore 14:6. Wenn man weiß, wie überragend Kornwestheim eigentlich im Gegenstoß ist, dann glaube ich, dass das schon ein Knackpunkt war. Was man zum Schluss auch sagen muss, dass Niklas Prauß in den letzten zehn Minuten einige unglaublich wichtige Bälle weggenommen hat. Schlüssel vielleicht in dem Moment als er Peter Jungwirth von außen einen Wurf weggenommen hat, das war auch so ein bisschen eine Initialzündung für uns, dass wir das Spiel immer in Front gestalten konnten. Eigentlich kann man heute keinen herausnehmen, Simon Kosak hat sicherlich überragend gespielt mit acht Toren bei neun Versuchen und fast durchgespielt, aber ich glaube, die ganze Mannschaft hat unglaublich miteinander gefightet und man hat auch gesehen, dass der Funke so richtig übergesprungen ist. Publikum und Mannschaft das war eine Einheit, auch da nochmal vielen Dank für die unglaubliche Unterstützung wie eigentlich in jedem Heimspiel. Es kam alles zusammen, dieser Fight, diese Qualität, das war oberstes Niveau, das Beste was wir spielen können und es ist sehr gut, dass wir das im Abstiegskampf mit immensem Druck in der Lage sind, solche Leistungen abzuliefern und da müssen wir weitermachen und uns sehr gut auf die letzten drei Spiele vorbereiten“, ist MadDogs-Coach Markus Locher voll des Lobes für seine Jungs.
„Wir wussten, dass wir heute etwas holen können, dass wir zu Hause stark sind, und dass wir noch etwas gutzumachen haben vom letzten Heimspiel. Wir sind gut reingekommen, haben eine richtig gute Abwehr gespielt und sind dann in einen Flow gekommen. Nach solch einem Spiel darf man auch erstmal feiern, nächste Woche haben wir dann spielfrei, wo wir uns zwei Wochen lang auf die Endspiele vorbereiten können. Wir spielen noch gegen Willstätt, Oftersheim/Schwetzingen und Köndringen-Teningen, alle hinter uns und wir können Abstiegskampf, das haben wir letztes Jahr gezeigt und wir sind gut gewappnet“, ergänzt Kreisläufer Simon Kosak.
Beide Teams kommen gut ins Spiel und bis zum 3:3 wechselt die Führung hin und her (6.). Dann hält Marc Vogel einen Siebenmeter von Felix Kazmeier und die MadDogs können sich erstmals auf zwei Tore absetzen. Beim 6:6 (13.) gleicht Kornwestheim jedoch wieder aus und geht nur kurz danach wieder in Führung. Es folgt ein 5:0-Lauf der Filder-Handballer, den Schurr mit einer Auszeit versucht zu unterbrechen. Das gelingt auch, denn mit drei Treffern in Serie sind die Lurchis wieder dran. Bis zum Seitenwechsel können die Gastgeber jedoch vorne bleiben und gehen mit 15:13 in die Kabinen.
Zurück auf dem Parkett misslingt der Start allerdings, denn mit den ersten drei Toren drehen die Gäste den Spielstand. Aber nicht für lange, denn nach dem 16:17 (36.) legen die MadDogs vier Treffer nach. Beim 20:18 pariert Niklas Prauß einen Strafwurf von Jungwirth und auf der Gegenseite geht das Spielgerät ins Netz. Anschließend wird es etwas kitzlig, denn die Gäste können bis auf einen Treffer verkürzen und haben beim 23:22 (45.) sogar die Möglichkeit zum Ausgleich, doch der Angriff verpufft und per Gegenstoß wird der Vorsprung wieder ausgebaut. In der Folge hält allein Peter Jungwirth das Spiel noch offen, aber als Prauß zunächst gegen Marco Lantella und ihn doppelt pariert, ist auch er entnervt. Die Filder-Handballer lassen nicht nach und vergrößern die Führung und 64 Sekunden vor Schluss wirft Jungwirth einen Siebenmeter übers Tor. Am Ende wird ein verdienter 36:30-Derbyheimsieg eingefahren.
TSV Neuhausen/Filder – SV Salamander Kornwestheim 36:30
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Vogel, Kvesic; Distel (1), Durst (8/1), Sprößig (2), Maier (1), Fleisch (1), Grundler (4/1), Letzgus, Reinhardt (4), Kusche, Sommer (3), Hohlweg, Keppeler (4), Kosak (8).
SV Salamander Kornwestheim: Henke, David; Bartsch, Wolf, Reusch (2), Jungwirth (13/5), Zeppmeisel, Kugel, Kazmeier (5/2), Tinti, Schoeneck, Lantella (7), Pichler, Döll (1), Hiller, Joneleit.
Schiedsrichter: Salles/Salles (Beilstein).
Zuschauer: 250.
Zeitstrafen: Distel, Reinhardt, Sommer, Kugel, Döll, Hiller.
Siebenmeter: 4/2 Durst scheitert an David und trifft den Pfosten, 10/7 Kazmeier scheitert an Vogel, Jungwirth scheitert an Prauß und wirft übers Tor.