Am Samstag, 25. November, 19.30 Uhr, steht für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder das nächste Heimspiel auf dem Programm. Mit dem Zweitliga-Absteiger HSG Konstanz kommt nach den Wölfen Würzburg und der SG Pforzheim/Eutingen der nächste schwere Brocken im heimischen Egelsee-Zwinger auf die Mannschaft von TSV-Coach Tobias Klisch zu.
Mit einem verdienten 31:25-Erfolg bei den Junglöwen konnten die Filder-Handballer ihr Punktekonto am vergangenen Wochenende auf 11:11 ausgleichen. Dabei zeigte die Truppe von MadDogs-Coach Tobias Klisch die bis dahin beste Abwehrleistung und verdiente sich die beiden Zähler beim Tabellennachbarn.
Nun wartet im heimischen Egelsee-Zwinger mit der HSG Konstanz ein ganz anderes Kaliber, das in den letzten Jahren den Fahrstuhl zwischen der zweiten und dritten Liga genommen hat. Aktuell steht das von Jörg Lützelberger trainierte Team mit 17:5-Punkten auf dem dritten Tabellenplatz und musste sich neben drei Unentschieden in Horkheim, Fürstenfeldbruck und Oppenweiler bislang nur der SG Leutershausen in der heimischen Schänzlehalle geschlagen geben.
„Die Konstanzer haben eine sehr, sehr starke Breite”, hat Klisch das HSG-Aufgebot analysiert, in dem es vor der Saison neun Zu- und sechs Abgänge gab. „Sie haben einen brutalen Kader so zusammengestellt, der aus sehr, sehr viel Talent besteht, aber natürlich auch aus Erfahrung von den Jungs, die in den letzten Jahren die zweite Liga immer wieder mitgenommen haben.”
Eine Sache gibt es, die die HSG von den meisten Ligakonkurrenten unterscheidet. „Sie haben einfach ein deutlich höheres Trainingspensum als die allermeisten Drittligisten und deswegen macht es schon die Vorbereitung auf sie sehr, sehr komplex”, berichtet der Berufsschullehrer. „Ich handhabe es normalerweise so, dass ich einfach ein, zwei Spieler sage, das sind für uns so die Key-Spieler. Das fällt mir unfassbar schwer bei Konstanz, weil im Prinzip jeder Spieler dort ein Spiel allein entscheiden kann.”
Herausheben kann er anders als bei den meisten Gegnern jedoch keinen Spieler: „Ich glaube, da will ich keinem zu nahe treten. Ich weiß nicht, in welcher Aufstellung sie auflaufen, aber sie sind teilweise dreifach im Rückraum besetzt, haben zwei sehr, sehr gute Kreisläufer, sehr abgezockte Außen, gute Torhüter. Also, da ist wirklich jede Position sehr gut besetzt.”
In den vergangenen beiden Spielen zeigte sich die Defensive deutlich verbessert und trug so auch zu den guten Leistungen gegen Pforzheim/Eutingen und in Östringen bei. „Wir haben eine gute Abwehrleistung gezeigt, und da wollen wir natürlich anknüpfen dran”, sagt der 36-Jährige was man aus der Partie bei den Junglöwen mitnehmen kann. „Wir haben unsere Erfahrung am Ende ins Spiel reinbringen können und haben damit auch das Spiel gewonnen.”
Auch wenn die Begegnung gewonnen wurde, sieht er noch Steigerungspotenzial in der Offensive: „Das war sicherlich nicht unsere beste Angriffsleistung, wir hatten auch ein paar Probleme, dass wir vor allem in der ersten Hälfte häufig ins Zeitspiel gekommen sind. Timo Durst hat ja nicht ganz das Wurfglück, das er vielleicht in den Spielen davor hatte und wir müssen schauen, dass wir das Spiel vielleicht ein bisschen mehr wieder in die Breite kriegen in der Offensive. Defensiv wollen wir ähnlich agieren, giftig, gallig, daheim mit den Zuschauern, die Konstanzer vor Probleme stellen.”
Beide Teams habe sich bislang offensivstark gezeigt, deshalb dürfte mit vielen Angriffen und Abschlüssen zu rechnen sein. „Konstanz steht schon auch für Tempohandball”, weiß der TSV-Kommandogeber. “Also, es war sicherlich vor zwei Jahren in dem Aufstiegjahr ganz extrem, dass sie da brutales Tempo gemacht haben. Diese Selbstverständlichkeit haben sie bislang nicht, dafür sind sie umso variabler im Angriffspiel im stehenen Angriff und ich glaube, wir müssen einfach sehr, sehr gut verteidigen, um selber ins Laufen zu kommen, dann könnte es ein Spiel werden, wo schon ein paar Tore fallen und wir würden natürlich das bessere Ende für uns erhoffen.”
An die HSG Konstanz hat er selbst gute Erinnerungen: „Die Geschichte liegt, glaube ich, fast zehn Jahre zurück. Das war wirklich mein erstes Spiel als Drittliga-Trainer. Ich habe damals so als spielender Co-Trainer in Herrenberg das Ganze gemacht, Cheftrainer Nico Kiener war mit dem DHB unterwegs und wir haben den Auswärtscoup in Konstanz gelandet. Da kann ich noch einen kleinen Gruß an meinen Freund Felipe Soteras Merz, der inzwischen in Osfildern unterwegs ist, senden, der damals dort elf Tore geschossen hat. Das ist sicherlich so ein kleine nette Anekdote, hat aber mit dem Spiel am Samstag gar nichts zu tun, weil in der Konstanzer Mannschaft, glaube ich, kein einziger Spieler mehr steht, der damals im Kader war.”
Personell kann er nahezu aus dem Vollen schöpfen. „Ja, bei Patrik Letzgus sieht es wirklich gut aus, der hat jetzt diese Woche mit Körperkontakt trainiert und dementsprechend hoffe ich, dass er am Samstag auch einsatzfähig ist”, teilt Tobias Klisch mit. „Uns fehlt außer Valentin Weckerle, der beruflich verhindert ist, kein Spieler.”