MadDogs empfangen die Lurchis zum Derby
Am Samstag, 16. Dezember, 19.30 Uhr, steht für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder das letzte Heimspiel des Jahres auf dem Programm. Zu Gast ist der Tabellenachte aus Kornwestheim, der die absolute Wundertüte der Liga darstellt. Für die MadDogs um Coach Tobias Klisch wird es darum gehen, mit einer guten Leistung und im Idealfall zwei Punkten in die Weihnachtspause zu gehen, auch wenn die Gäste im Derby die Favoritenrolle innehaben.
Zuletzt machten die Filder-Handballer in Leutershausen ein richtig gutes Auswärtsspiel und knüpften dabei an die zuvor gezeigten Leistungen an. Leider reichte es trotz einer 25:21-Führung eine Viertelstunde vor Schluss nicht zum Auswärtssieg. „Es ist ja vielschichtig und ich glaube, dass wir uns da nicht darauf versteifen dürfen, dass ich genau eine Erklärung dafür habe“, versucht Klisch zu erklären, warum die Partie noch abgegeben wurde.
„Es ist ja schon davor, dass wir zweimal einen Vier- beziehungsweise Fünf-Tore-Vorsprung aus der Hand geben. Aber wir haben es analysiert, wir haben dann ein paar Dinge rausgezogen, ich habe gesagt, was ich in den Phasen anders haben möchte, und jetzt müssen wir schauen, ob das dann auch wirkt.“
Mit den vom Sportwissenschaftler Alexander Schurr trainierten Lurchis kommt eine echte Wundertüte in die Egelseehalle. Starken Auftritten wie zu Saisonbeginn beim Zweitligaabsteiger Würzburg (33:34), den Heimsiegen gegen den aktuellen Spitzenreiter Oppenweiler/Backnang (39:36) und Horkheim (34:28) sowie bei der SG Pforzheim/Eutingen (31:31) und in Konstanz (37:34) folgten schwächere Leistungen wie in Balingen (30:35), gegen Erlangen II (28:32), in Fürstenfeldbruck (36:45) und gegen Pfullingen (26:32).
„Genauso, würde ich es bezeichnen“, meint der TSV-Kommandogeber. „Wundertüte trifft es, wenn man sieht, wirklich in der Hölle des Löwen in Konstanz, gewinnen sie sehr souverän. Sie haben dann aber auch Niederlagen gegen Erlangen II oder gegen Balingen II. Also, da lässt sich gerade, glaube ich, kein richtiger Schluss daraus ziehen. Nichtsdestotrotz hat die Mannschaft eine unglaubliche Qualität.“
Doch nicht nur was die Ergebnisse betrifft, sondern auch mit dem Personal, weiß man bei den Lurchis nicht, was auf einen zukommt. Im Sommer beendeten die langjährigen Leistungsträger Peter Jungwirth, Hendrik Schoeneck und Kevin Wolf eigentlich ihre Karriere, aber sowohl Jungwirth als auch Schoeneck kamen schon in mehr als der Hälfte der Partien der laufenden Runde zum Einsatz.
„Zumindest mit Hendrick Schoeneck rechne ich”, erklärt der Berufsschullehrer. “Ihr Neuzugang Moritz Lanig, den sie aus Willstätt geholt haben, der, glaube ich, aus ein bisschen Abwehrchef sollte, hat sich das Kreuzband gerissen und deswegen ist Schoeneck, wieder dabei. Bei Peter Jungwirth bin ich gespannt. Er ist auch nicht mehr der ganz Allerjüngste, aber wenn er dabei ist, dann macht es auch nichts, ob er die letzten zwei Spiele nicht gespielt oder gespielt hat, er liefert immer.”
Momentan liegen beide Teams drei Plätze auseinander und Kornwestheim hat mit 15:13-Zählern ein leicht positives Punktekonto, während das der MadDogs mit 11:15 negativ ist. „Von der Tabellensituation ist schon Kornwestheim Favorit”, sieht der 36-Jährige die Rollen verteilt. “Wir können gegen diese Favoriten immer wieder mithalten, haben aber dann immer zwei, drei Situationen, wo wir eine Phase nichts ausgeglichen gestalten können und verlieren deswegen diese Spiele. Das habe ich schon von der Mannschaft angesprochen, möchte, dass wir da ein bisschen mehr Killerinstinkt zeigen. Ich hoffe, dass wir das am Samstag hinbekommen und dann auch die vielleicht ein bisschen zu Konwestheim neigende Favoritenrolle uns holen, indem wir einfach die Punkte holen. Von einem Highscoregame ist wahrscheinlich auszugehen, bei Mannschaften, die viel Tempo gehen.”
Die Qualität im Gästekader ist hoch, dennoch kann Klisch einige herausragende Spieler nennen: „Ihr absoluter Überspieler, der so den Unterschied ausmacht mit Felix Kazmeier, der auch hinter Timo in der Torschützenliste steht, aber er ist aktuell verletzt. Aber ich weiß auch nicht, vielleicht läuft er auch auf, vielleicht ist er auch schon wieder geheilt. Er hat sich in Konstanz an den Bändern verletzt.“
Auch im Rückraum kann sich das Aufgebot durchaus sehen lassen. „Ansonsten steht Jan Reusch auf der Mitte als Kopf des Teams da, der das Spiel sehr gut leitet, der da gute Aktionen setzt. Sie haben zwei Linkshänder auf Rückraum rechts, die beide verteidigen können. Das ist schon auch was, was eine hohe Qualität hat“, weiß Tobias Klisch.
Ein junger Spieler hat zuletzt besonders auf sich aufmerksam gemacht. „Jetzt in den letzten Wochen, habe ich zur Mannschaft gesagt, kam mit Finn Joneleit jemand wie Kai aus der Kiste, der auf einmal da Aktionen setzt, die man vielleicht so von ihm in der Liga noch nicht gesehen hat“, hat der TSV-Coach analysiert. „Also, da gibt es genügend Spieler, Marvin Flügel kommt aus einer Verletzung wieder raus, den finde ich auch einen ganz, ganz guten Top-Mann auf Rückraum links, am Kreis mit Nico Hiller haben sie einen sehr guten Offensivkreisläufer, auf Außen sind sie auch gut besetzt. Also, das ist einfach eine Mannschaft mit Qualität.“
Personell sieht es bei seiner Truppe gut aus „Ich hoffe, dass wir so mit voller Stärke, die uns gerade zur Verfügung steht, angreifen können“, berichtet der frühere Drittligaspieler. „Das Schöne, was ich allen mitteilen kann, ist, dass Philipp Keppeler auch seine ersten Schritte wieder auf dem Handballfeld macht und dass wir da frohen Mutes sind, dass er im neuen Jahr dann auch wieder zur Harzkugel greifen kann.“