Angetrieben von einem überragenden Kapitän und Geburtstagskind Hannes Grundler haben die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder die Zweitligareserve des HBW Balingen-Weilstetten mit 39:31 deutlich in die Schranken gewiesen. Bereits zur Pause führte die Mannschaft von TSV-Coach Ralf Bader mit 18:12 deutlich und baute den Vorsprung im zweiten Durchgang kontinuierlich aus. Im letzten Heimspiel des Jahres kommen am Freitag, 1. Dezember, 20.30 Uhr, die Junglöwen in die Egelseehalle.
„Wir waren von Beginn an die schlechtere Mannschaft und Ralf macht hier einen überragenden Job. Das war heute ein Paradebeispiel, denn die 3:2:1-Abwehr hat einige wunde Punkte, aber es steckt ein klarer Plan dahinter und das hat Neuhausen zum wiederholten Male gezeigt. Das war sicherlich eine der besten Leistungen von Neuhausen, vor allem in der Abwehr und sie waren uns in allen Belangen überlegen. Anfangs waren wir noch dran, haben klare Chancen herausgespielt, aber freie Würfe vergeben. Über unsere schlechte Abwehr sind wir heute zu keiner Zeit ins Spiel gekommen“, sprach HBW-Trainer André Doster die Defizite seiner Truppe schonungslos an.
„Danke André für die Worte, da ist es einem fast schon peinlich, wenn man Lob bekommt. In der Spielvorbereitung hatte Balingen-Weilstetten zwei Gesichter, deshalb konnten wir uns nur schwer darauf einstellen. Wir waren aber auf alles vorbereitet, denn die Jungs werden gerade in den Himmel gelobt, haben aber genau das umgesetzt, was sie sollten. Balingen-Weilstetten hat einen ganz schlechten Tag erwischt, allerdings bringen sie jedes Jahr neue junge Spieler heraus, deshalb gibt es immer mal wieder Schwankungen in den Leistungen. Timo Durst hat sich am Donnerstag beim Warmmachen verletzt, aber wir haben mit zeitweise acht Verletzten gesehen, was über eine gute Teamleistung möglich ist. Wir sind normal ins Spiel gegangen und wollten die Belastung für Lucca Holder reduzieren, deshalb hat er nur auf außen und nicht auf halb gedeckt, das war einfacher, weil wir deutlich vorne lagen. Außerdem hatte ich keine Angst, dass es zu einem Bruch kommt“, war Bader mit dem Auftritt seiner Jungs durchweg zufrieden.
„Es ist unglaublich, wie alle anderen einspringen, wenn ein Spieler ausfällt. Lucca Holder hat es sehr stark gemacht und auch jeder, der reingekommen ist, hat seine Aufgabe erfüllt. In der Abwehr waren wir am Anfang richtig gut und Balingen-Weilstetten hat keinen Zugriff gefunden. Die 18:10 Punkte sind gut, aber wir sollten den Ball flach halten. Unser Ziel muss es sein, das beste TSV-Team aller Zeiten zu werden, am wichtigsten ist aber der Klassenverbleib“, fügte der 17-fache Torschütze Grundler hinzu.
Von Beginn an agierten die Filder-Handballer in der Abwehr aggressiv, denn Grundler und Timo Flechsenhar erhielten bereits in den ersten beiden Minuten eine Verwarnung. Danach trugen sich bis zum 4:3 (10.) nur Grundler und HBW-Akteur René Zobel in die Torschützenliste ein. Beim 6:4 (12.) betrug der Vorsprung der MadDogs erstmals zwei Tore und wurde im weiteren Verlauf auf 10:6 ausgebaut (16.). Doster bat daraufhin zum Time-Out, allerdings gerieten seine Jungs weiter ins Hintertreffen und lagen beim 13:7 mit sechs Treffern zurück. Zehn Minuten vor der Pause gönnten sich die Gastgeber eine kleine Auszeit und die Gäste verkürzten mit einem 4:1-Lauf auf 11:14 (25.). Nun war es auch für Bader Zeit zur Besprechung und Grundler konnte im Alleingang den 18:12-Halbzeitstand herstellen.
Zurück auf dem Parkett wurde der Abstand schnell auf acht Tore vergrößert und beim 26:16 (41.) war die Führung erstmals zweistellig. In Überzahl gelang es dem HBW auf 20:28 zu verkürzen, näher ließen sie die Bader-Boys jedoch nicht kommen. Youngster Roman Fleisch besorgte beim 35:24 (51.) den höchsten Vorsprung und Doster zog erneut die Grüne Karte. In der Schlussphase Griff die TSV-Abwehr dann nicht mehr so konsequent zu und die Jung-Gallier konnten noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, am klaren 39:31-Erfolg änderte dies aber nichts mehr.
„Der TSV ist mit meiner Verpflichtung ein Risiko eingegangen, denn es hätte auch nach hinten losgehen können, aber die Verantwortlichen haben mir die Basis gegeben, alles zu entwickeln. Die Jungs haben sich heute selbst belohnt, aber das funktioniert nur, wenn alle Gas geben. Ich bin froh und dankbar, dass ich hier herkommen durfte und alles nach vorne bringen konnte“, äußert sich Bader noch zu seinen bisherigen anderthalb Jahren in Neuhausen, denen noch ein weiteres halbes folgen wird.
TSV Neuhausen – HBW Balingen-Weilstetten II 39:31
TSV Neuhausen: Arnold, Gross; Pabst (1), Hipp (1), Eisele (6), Fuchs, Fleisch (1), Grundler (17/2), Reinhardt, Flechsenhar (4), Roos (2), Sommer (3), Holder (2), Keppeler (2).
HBW Balingen-Weilstetten II: Baumeister, Ruminsky; Thomann (6/2), Saueressig (5), Hemmer, Soos (2), Bitzer (3), Wiederstein (1), Dangers (2), Heinzelmann (1), Strosack (6), Zobel (5).
Schiedsrichter: Kraaz/Lay (Deizisau/Bruchsal).
Zuschauer: 550.
Zeitstrafen: Fleisch, Grundler, Holder, Wiederstein (2), Zobel (2), Doster.
Siebenmeter: 2/2, 4/2.