Trotz einer guten Leistung mussten sich die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder in der heimischen Egelseehalle dem Spitzenreiter TSB Heilbronn-Horkheim mit 32:34 geschlagen geben. Dabei führte die Mannschaft von TSV-Coach Eckard Nothdurft nach furiosem Beginn mit 8:0, lag zweieinhalb Minuten vor der Pause mit zwei Toren zurück, um mit einem 20:18 in die Kabine zu gehen. Im zweiten Durchgang ging es hin und her, das bessere Ende hatten jedoch die Gäste für sich.
„Neuhausen hat über viele Strecken sehr gut gespielt, aber man bekommt, was man verdient. Wenn man 0:8 zurückliegt und auswärts noch gewinnt, darf man sich auch freuen. Ecki ist ein Hund, denn wir wussten, dass wir sie nicht in die stehende Abwehr gehen lassen dürfen und konnten zunächst auch mit einer Auszeit nicht reagieren. Ich lag noch nie 0:8 zurück, aber wir haben 55 Minuten toll gespielt, Neuhausen hat gegengehalten und Nuancen haben entschieden. Kompliment an meine Jungs für den Auftritt“, schildert TSB-Trainer Volker Blumenschein das Geschehen aus seiner Sicht.
„Glückwunsch an Volker und Horkheim zum Sieg, der letztlich verdient war, das muss man akzeptieren. Für die Zuschauer war das gute Unterhaltung, aber leider kein Sieg. Bis zum 8:0 lief alles super, obwohl wir sogar 9:0 hätten führen müssen, aber nur die Latte getroffen haben. Dann sind wir in Überzahl gekommen, aber auf einmal nicht mehr gerannt. Zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir wieder gut gespielt, sind aber nicht weggekommen. In der entscheidenden Phase hat Philipp Keppeler einen Konter von außen verworfen, dazu haben wir einen Siebenmeter vergeben. Das war letztlich ausschlaggebend für die Niederlage. Es wird nun immer schwieriger, nicht hinten reinzurutschen, denn jetzt haben wir 1:7 Punkte“, analysiert Nothdurft die Partie aus seinem Blickwinkel und die aktuelle Lage.
Die Filder-Handballer starteten überragend und führten nach fünfeinhalb Minuten mit 8:0, da hatte Blumenschein schon mit dem ersten Timeout reagiert (5.). In Überzahl wurden die MadDogs dann nachlässig und Horkheim bestrafte dies mit dem 3:8 (10.). Als sie bis auf 7:10 verkürzt hatten sah sich auch Nothdurft zur Ansprache gezwungen (14.). Die Gäste waren nun jedoch im Fluss, glichen beim 12:12 erstmals aus und gingen sogar mit 13:12 in Front (20.). Der TSV stellt zwar wieder den Gleichstand her, aber zweimal (14:16 und 16:18) war der Spitzenreiter auf zwei Tore enteilt. Die letzten vier Treffer vor dem Seitenwechsel gehörten aber den Hausherren, die mit einem 20:18-Vorsprung in die Kabinen gingen.
Mit einem Doppelschlag wurde der Abstand wieder vergrößert und bis zum 25:24 blieben die Gastgeber vorne. Eine doppelte Überzahl bestrafte der TSB mit dem 25:26 (41.) und Nothdurft musste einschreiten. Seine Jungs nutzten ihrerseits eine doppelte Überzahl und waren wieder mit 28:26 vorne. Horkheim kam allerdings wieder zurück und die Partie stand auf des Messers Schneide. Beim 31:31 hatten die MadDogs zweimal die Gelegenheit, wieder vorzulegen, was aber verpasst wurde. Stattdessen nutzte Ex-MadDog Pierre Freudl seine Erfahrung und erzielte die entscheidenden Treffer für die Gäste. Der 32:34-Endstand von Louis Mönch war nur noch Ergebniskosmetik.
Am kommenden Sonntag, 23. September, 17 Uhr, geht’s dann zum Aufsteiger TV Willstätt. „Wir werden genauso ruhig weiterarbeiten, wie bisher. Vielleicht klappt es ja in Willstätt endlich mit dem ersten Sieg. Wir müssen es jetzt einfach schaffen, in der Abwehr gemeinsam mit unseren Torhütern weniger Gegentore zu kassieren, denn die Angriffsleistung ist mittlerweile gut“, blickt Nothdurft voraus.
TSV Neuhausen/Filder – TSB Heilbronn-Horkheim 32:34
TSV Neuhausen/Filder: Arnold, Gross; Mönch (5), Durst (1), Letzgus, Pabst, Hipp (1), Fleisch, Grundler (9/3), Reinhardt, Flechsenhar (2), Roos (4), Sommer (6), Lohmann (2), Holder, Keppeler (2).
TSB Heilbronn-Horkheim: Grathwohl, Mathes; Weißer (5), Gehrke (5), Grosser, Rieger (1), Hess (3), Kazmeier, Seiz (3/1), Freudl (2), Matusik, Boschen (6), Zerweck (9), Bohnenstengel.
Schiedsrichter: Winter/Winter (Schwetzingen/Brühl).
Zuschauer: 700.
Zeitstrafen: Letzgus, Pabst, Grundler, Reinhardt, Sommer, Lohmann (2), Locher; Hess (2), Boschen (2), Zerweck.
Siebenmeter: 4/3 Grundler scheitert an Grathwohl, 2/1 Seiz scheitert an Arnold.