Nachdem unsere Linksaußen in der vergangenen Woche den Anfang gemacht haben, dürfen sich nun unsere Halblinken, Kapitän Hannes Grundler und Patrik Letzgus, im Interview äußern.
Was unterscheidet die Vorbereitung in Coronazeiten von den bisherigen?
Hannes Grundler: Die Vorbereitung in Coronazeiten unterscheidet sich im Wesentlichen darin, dass sie erheblich länger dauert, als eine normale Vorbereitung. Zusätzlich verlangt sie von jedem ein hohes Maß an Selbstdisziplin, da Ausdauer- sowie Krafteinheiten häufig in Eigenregie zu absolvieren sind.
Patrik Letzgus: Zu Beginn der Vorbereitung gab es einige Unterschiede. Durch die coronabedingten Vorgaben, war das Training zum Vorbereitungsstart sehr ungewohnt. Handball als Kontaktsport ist einer Viruspandemie logischerweise nicht unbedingt zuträglich. Dementsprechend galt es, das Training den Gegebenheiten anzupassen. Viel individuelles sowie kontaktfreies Handballtraining taten unserem Fortschritt dennoch keinen Abbruch. Mittlerweile sind wir trainingstechnisch wieder in der Normalität angekommen und bereiten uns optimal auf die kommende Runde vor.
Wie hast du dich während des Lockdowns beschäftigt beziehungsweise fitgehalten?
Hannes: Einer der wenigen Vorteile (wenn man es so nennen kann) die der Lockdown und somit die handballfreie Zeit hatte, war, dass man mehr Zeit mit der Familie verbringen und die etwas ruhigere Zeit zum Erholen nutzen konnte. Wie zuvor bereits angedeutet, musste sich jeder selbstständig fit halten durch individuelle Lauf- und Kräftigungseinheiten. Zusätzlich dazu war ich noch ein paarmal Tennis und Squash spielen.
Patrik: Der Lockdown brachte neben den zahlreichen Einschränkungen tatsächlich auch eine gewisse (ungewohnte) Freiheit mit sich. Durch die Absage des Trainings und der Spiele, konnte ich mich sportlich ein wenig neu erfinden. Mit Bezug auf meine Ausdauer habe ich beispielsweise das Laufen für mich entdeckt. So konnte ich mich in diesem Bereich steigern und sogar mit einem Halbmarathonfinish einen persönlichen Höhepunkt verzeichnen. Mit Blick auf das Krafttraining war durch die Schließung der Fitnessstudios etwas mehr Kreativität gefordert. So erreichte ich mit der Unterstützung von diversen YouTube-Videos eine ungeahnte neue Beziehung zu meinem Körper. Spaß beiseite, vor allem durch die Anzahl an Übungen mit dem eigenen Körpergewicht ging ich durch die Hölle und möchte das auch so schnell nicht wieder tun müssen.
Wie groß war die Freude, als es endlich wieder Mannschaftstraining gab und wie groß ist die Vorfreude, dass im Oktober wieder gespielt wird?
Hannes: Wir alle spielen Handball, weil wir die Gemeinschaft und den mannschaftlichen Zusammenhalt lieben. Dementsprechend war die Freude selbstverständlich riesengroß, die Jungs endlich wieder zu sehen und gemeinsam zu schwitzen. Für mich persönlich ist die Vorfreude auf den Saisonstart unbeschreiblich groß, da ich seit letztem Oktober verletzungsbedingt lediglich ein Pflichtspiel absolviert habe und nun endlich wieder in einem Saisonspiel um Punkte kämpfen kann.
Patrik: Die Mannschaft und das gemeinsame Training habe ich in der Zeit des Lockdowns mit am meisten vermisst. Umso größer war die Freude, als wir wieder ins Training einsteigen konnten. Einen großen Teil dieser Freude machen auch die Spiele während der Runde aus, da wir hier das gemeinsam Erarbeitete in die Waagschale werfen. Vor allem die Heimspiele waren hier in der vergangenen Saison immer ein Höhepunkt, da wir hier definitiv mit unseren Fans einige Highlights verzeichnen konnten. Demensprechend groß ist meine Vorfreude auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Oktober. Mit der Mannschaft freue ich mich daher immens, der Normalität in Neuhausen ein Stück näher zu kommen.