Bereits am Freitag, 24. September, 20 Uhr, geht’s für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder im Auswärtsspiel beim Tabellenschlusslicht TSV Blaustein um wichtige Punkte. Die Partie steigt deshalb schon am Freitagabend, weil Kapitän Hannes Grundler am Samstag seine Alexandra kirchlich heiratet. Vorher sollen möglichst noch beide Punkte mit auf die Fildern genommen werden.
Im Gegensatz zu den Blausteinern haben die Filder-Handballer nach drei Begegnungen zumindest einen Derby-Punkt gegen Plochingen gesammelt. Zwei oder zumindest einen Zähler hätten die Mannschaft von TSVB-Spielertrainer Jan-Marco Behr gerne auch beim eigenen Lokalduell gegen Söflingen (22:25) eingefahren, aber nach den beiden deutlichen Niederlagen in Balingen (29:41) und zuletzt in Oppenweiler (26:46) steht seine Truppe punktlos am Tabellenende.
„Dass es in Oppenweiler schwer zu spielen ist, haben wir selbst erlebt und es wird ein völlig anderes Spiel werden, wenn wir in Blaustein spielen“, weiß TSV-Coach Alexander Trost, „Blaustein möchte sein Heimspiel gewinnen, so wie jede Mannschaft, die um den Klassenverbleib kämpft, und jetzt kommen wir als Aufsteiger und da werden sie sich sagen, dass sie da jetzt mit einer gewissen Routine und Selbstsicherheit auftreten, deshalb wird es eine komplett andere Partie.“
Die MadDogs konnten ihrerseits gegen den Aufstiegstopfavoriten HSG Konstanz in der heimischen Egelseehalle voll überzeugen, dennoch sieht der frühere Bundesligaspieler Trost noch Steigerungspotenzial: „Das Spiel gegen Konstanz war sicherlich noch nicht am Optimum, sonst hätten wir vielleicht gewonnen oder unser Spiel länger durchziehen und sie noch mehr können, als wir es getan haben.“
Dennoch sieht er sein Team auf dem richtigen Weg: „Grundsätzlich sind wir mit der Leistung sehr zufrieden und stolz auf unsere Jungs, wie sie sich gewehrt und alles in die Waagschale geworfen haben. Das ist schon die Idee, wie wir Handball spielen, kämpfen und als Mannschaft auftreten wollen.“
Bemerkenswert war auch, dass die Truppe des Trainerduos Locher/Trost von jeder Position aus gefährlich war und einige Akteure auch auf Positionen ihre Leistung abgerufen haben, auf denen sie für gewöhnlich nicht spielen. „Wir haben genügend Spieler, die in der Lage sind, ein Spiel auch mal zu gewinnen“, erklärt der 40-Jährige, „natürlich haben wir irgendwo eine erste Sieben, mit Hannes Grundler als Kapitän, der marschiert ist und jeder gesehen hat, dass er auch hintenraus nochmal richtig Lust hatte, egal, wie es steht, und so wünschen wir uns das. Alle anderen haben mitgezogen. Timo Durst ist wieder einen Schritt weiter nach seiner Verletzung und so muss es sein.“
In der vergangenen Dekade ging es für die Blausteiner Handballer quasi nur in eine Richtung: bergauf. 2011 gelang der Aufstieg in die Württembergliga, 2016 folgte der nächste Schritt in die BWOL. 2019 schloss sich dann der größte Erfolg der Vereinsgeschichte mit dem Aufstieg in die 3. Liga, als man vor dem TV Plochingen Meister wurde und in den anschließenden Aufstiegsspielen gegen den Bayern-Meister HSC Bad Neustadt zweimal siegreich war.
„Sie haben in den letzten Jahren kontinuierlich weitergearbeitet und sich jetzt nochmals im Rückraum verstärkt. Das zeigt, dass sie diese 3. Liga halten möchten und sie sind 2019 auch nicht zu Unrecht aufgestiegen“, weiß der Kaufmann, „jeder, der es schafft, in die 3. Liga aufzusteigen, hat sich das irgendwie auch verdient. Von daher, tolle Entwicklung, sich neben Söflingen sowas aufzubauen. Aber wir müssen uns auch nicht verstecken, denn wir sind auch nicht zu Unrecht in der 3. Liga, ganz im Gegenteil, denn wir gehören dahin und das wollen wir am Freitag auch zeigen.“
Neben Spielertrainer Behr haben sie mit den Spiß-Brüdern sowie mit den früheren MadDogs Philipp Frey und Jochen Fuchs erfahrene und bekannte Spieler in ihren Reihen. „Wir müssen wieder bei null anfangen und nicht meinen, weil wir gegen Konstanz ein ordentliches Spiel gemacht haben und Blaustein im Gegenzug ein schlechtes Spiel in Oppenweiler, dass es von alleine geht“, warnt Trost, „das wird nicht der Fall sein, aber es wird sicherlich ein Spiel auf Augenhöhe und eine spannende Begegnung.“
„Gegen die Top-Teams können wir nur durch einen absoluten Glückstag punkten. Das war und ist uns allen klar. So ein Ergebnis in der Höhe darf dennoch nicht passieren. Wir müssen am kommenden Freitag gegen Neuhausen in der heimischen Lixhalle punkten. Das sind die Spiele, in denen wir zeigen müssen, dass wir in die 3. Liga gehören“, äußert sich Frey nach dem Spiel in Oppenweiler auf der Blausteiner Internetseite.
Die MadDogs hoffen natürlich, dass sich möglichst viele Fans auf den rund 75 Kilometer langen Anfahrtsweg begeben und die Mannschaft über 60 Minuten lautstark unterstützen.