In der vergangenen Woche musste das für Freitagabend geplante Auswärtsspiel der Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder in Kornwestheim coronabedingt abgesagt werden. Nun wird die Partie zwischen dem Tabellenfünften und Tabellenneunten am Mittwoch, 16. Februar, 20.30 Uhr, in der Sporthalle Ost nachgeholt. Die Mannschaft des Trainerduos Locher/Trost hat dabei die Außenseiterrolle.
Inzwischen hatten die Filder-Handballer zwei spielfreie Wochenenden, doch diese haben sie genutzt, um nochmals Kraft zu tanken, und auf andere Gedanken zu kommen. „Wir haben das spielfreie Wochenende gut genutzt. Jeder hat mal vom Handball abgeschaltet, hat aber auch seine Aufgabe bekommen, denn ganz frei haben wir nicht gemacht“, berichtet TSV-Coach Alexander Trost, „am Donnerstag haben wir noch trainiert und haben den Jungs bewusst von Freitag bis Sonntag freigegeben, damit sie etwas mit ihren Familien, der Freundin, der Partnerin machen konnte, damit man auch mal ganz kurz durchschnaufen kann.“
Neben den Langzeitverletzten hat auch das Virus zugeschlagen und gleich vier Spieler außer Gefecht gesetzt. „Unsere Verletztenliste ist nicht besser geworden, was das Training natürlich schwierig macht, und auch die Pandemie hat uns nun erreicht“, informiert Trost, „wir waren schon sehr dezimiert, auch wenn wir alles tun mit getrennten Kabinen, ständigen Tests, aber so einfach befreien kann man sich davon nicht.“
Dass die Coronazahlen in den letzten Wochen in ganz Deutschland gestiegen sind, hat auch vor den MadDogs nicht halt gemacht. „Die Einschläge kommen näher“, hat der frühere Rechtsaußen beobachtet, „jeder führt noch ein normales Leben, man kann sich nicht hundertprozentig schützen, das sieht man jetzt auch bei Olympia, dass Menschen, die acht bis zehn Wochen in einer Blase gelebt haben, sich infiziert haben. Wir sind gerade auf Sparflamme, was die Kaderstärke betrifft.“
Auch seinen gleichberechtigten Kollegen Markus Locher hatte es zwischenzeitlich erwischt, weshalb der 40-Jährige das Auswärtsspiel in Willstätt und die Heimpartie gegen Günzburg als alleiniger Kommandogeber managte. „Markus geht es wieder gut, auch ihn hat es mal erwischt. Er hat es gut überstanden, mit der Extremsituation, zehn Tage zu Hause zu sein, für jemanden wie Markus, der viel unterwegs und so gerne draußen ist, ist das nicht ganz einfach, aber das ist es für keinen. Ich bin froh, dass wir jetzt wieder zu zweit sind“, erklärt der ehemalige Bundesligaspieler.
In der Schlussphase des Heimsieges gegen Günzburg konnte Luis Sommer in der Schlussphase nicht mehr weiterspielen, nachdem er mit Torwart Josip Kvesic zusammengestoßen war. „Bei Luis Sommer sind wir auch froh, da hat es ganz schön gerauscht, als er mit Josip Kvesic zusammengeknallt ist, aber ihm geht’s ganz gut“, sagt der Kaufmann, „er hatte ein leichtes Schleudertrauma, aber zum Glück ist er körperlich gut beieinander und steckt sowas besser weg, als ein kleiner, filigraner Außenspieler, der vielleicht nicht so unbeschadet aus solch einer Situation herausgeht. Er ist wieder im Mannschaftstraining und macht einen guten Eindruck.“
Die Vorrundenbegegnung in der Egelseehalle war ein Spiel auf Augenhöhe, in dem sich die Lurchis erst in der Schlussphase durchsetzen konnten. „Das Hinspiel war eine große Rennerei mit ganz hohem Tempo, ein offener Schlagabtausch“, erinnert sich Trost, „wir haben uns auf die Fahne geschrieben, stabiler in der Abwehr zu stehen und über die Abwehr zu kommen, aber gleichzeitig auch in unser Tempospiel, denn das macht uns stark.“
Für die Gastgeber ist ein Sieg eminent wichtig, um nicht unnötig Punkte im Kampf um Platz sechs zu verlieren. „Kornwestheim möchte weiterhin oben mit rein und nicht in die Abstiegsrunde, aber auch wir haben einen kleinen Druck, denn wir wollen unsere Leistung bestätigen“, nimmt Alexander Trost seine Jungs in die Pflicht, „jeder muss vor seiner Tür kehren und das Optimum für sich herausholen, ich glaube aber, dass im Moment eine Situation in der Liga herrscht, in der die vermeintlich kleineren auch die größeren einmal schlagen können.“
Inwiefern das nach der zusätzlichen coronabedingten Schwächung am Mittwochabend der Fall ist und welche Rolle Neuzugang Simon Kosak spielen kann, werden erst die 60 Minuten zeigen. Was Kampfbereitschaft, Einsatz und Moral betrifft, haben die MadDogs sehr gute Leistungen in den ersten drei Partien des Jahres gezeigt und wollen dies nun auch im Derby in Kornwestheim zeigen.