Im ersten Heimspiel ohne Zuschauer und mussten sich die BWOL-Handballer des TSV Neuhausen/Filder dem TSV Weinsberg mit 32:38 geschlagen geben. Grund dafür war, dass die Truppe des Trainerduos Locher/Trost in der Abwehr die nötige Aggressivität gegen den Rückraum und die Kreisläufer der Gäste vermissen ließ. Zudem fiel Kapitän Hannes Grundler am Freitagabend kurzfristig aus. Weiter geht’s am Samstag, 17. Oktober, 19.30 Uhr, beim TuS Schutterwald.
„Wir waren in der Abwehr nicht aggressiv genug, haben zu viele Tore über den Rückraum sowohl in der Mitte als auch die Halbspieler bekommen, das war schon eklatant. Es war ein Problem, das wir auch in der vergangenen Saison hatten. Wir lassen uns vom Kreisläufer aus der Mitte auf außen ziehen, der Halbspieler geht auf die Mitte, dann tauschen wir die Positionen und das wollen wir eigentlich nicht. So wie wir es decken wollen, haben wir es nicht verteidigt. Es muss einfach wieder automatisiert werden. Heute hatten wir auch wieder andere Spieler, das war auch nicht so einfach, denn eigentlich planen wir einen Mittelblock mit Moritz Hipp und Hannes Grundler und einen mit Nik Wittke und Patrik Letzgus, aber durch den Ausfall von Hannes ist dieser eine auch gesprengt. 38 Gegentore sind einfach zu viel und da haben wir es einfach nicht geschafft, die Mitte und die Halbpositionen gut zu verteidigen. Wir machen nur acht technische Fehler, haben eine bessere Gegenstoßquote und nicht so viele Fehlwürfe, allerdings bekommen wir sechs Abpraller nicht und die haben alle zu Toren geführt. Phasenweise haben wir gar nicht schlecht verteidigt und da hatte man das Gefühl, dass wir wieder herankommen können, aber dann machen wir einen unserer wenigen technischen Fehler. In der Offensive sind unsere Automatismen noch nicht so da und das Tempospiel im stehenden Angriff war noch zu selten“, nennt TSV-Coach Markus Locher die Gründe für die Heimniederlage.
Bereits im ersten Angriff verloren die Filder-Handballer das Spielgerät und erhielten nach 51 Sekunden die erste Zeitstrafe. Weinsberg konnte den ersten Treffer markieren und die MadDogs mussten immer wieder hinterher hecheln. Bis zum 5:5 (7.) gelang dies, aber es war schon früh zu sehen, dass es der Abwehr an der nötigen Aggressivität mangelte. Die Gäste hielten anschließend ihren Ein- bis Zwei-Tore-Vorsprung, erst beim 9:9 (14.) hatten die Hausherren wieder gleichgezogen und Gäste-Trainer Markus Kübler reagierte mit einer Auszeit. In der Folge verschärften sich die Abwehrprobleme der Gastgeber wieder und Weinsberg zog über 11:14 (21.) auf 16:22 (30.) davon. Mit 17:22 ging es in die Kabinen.
Zurück auf dem Parkett wirkte Neuhausen nun aktiver in der Defensive. und kam nach sechs Minuten bis auf drei Tore heran. Aber jedes Mal, wenn die Chance bestand, weiter zu verkürzen und die Partie vielleicht zum kippen zu bringen, schlich sich ein technischer Fehler oder ein Fehlwurf ein, der auf der Gegenseite umgehend bestraft wurde. Spätestens beim 27:34 (56.) war die Begegnung entschieden und die Filder-Sieben konnte nur noch etwas Ergebniskosmetik betreiben.
Nun geht’s nach Schutterwald: „Sie sind schon unter Druck, das kann es einfacher oder schwieriger werden. Sie haben jetzt zweimal klar verloren, was bei ihrer Qualität völlig überraschend ist, aber sie müssen gewinnen. Sie waren letztes Jahr der Überraschungsaufsteiger, aber manchmal ist das zweite Jahr für einen Aufsteiger schwieriger und jetzt muss man sehen, was sie uns anbieten“, blickt Locher voraus.
TSV Neuhausen/Filder – TSV Weinsberg 32:38
TSV Neuhausen/Filder: Prauss, Becker; Distel (2), Durst, Bader, Letzgus (11/2), Hipp (3), Maier, Reinhardt (1), Scheffold (3), Roos, Sommer (7), Keppeler (4), Wittke (1).
TSV Weinsberg: Zügel, Krems; Schulze (6), Ströbel (3), Baumann, Schmid, Schenk (5), Lanig (4), S. König (9/3), Pech, Vukotic (4), Wahl (7).
Schiedsrichter: Krieg/Enßle (JSG Rosenstein).
Zeitstrafen: Roos (2), Letzgus, Sommer, Wittke; Schenk (2), Lanig.
Siebenmeter: TSVN 2/2, TSVW: 4/3 Becker hält gegen S. König.