Am vergangenen Samstag mussten die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen nicht nur die erste Auswärtsniederlage der Saison sondern auch die zweite Pleite in Serie hinnehmen. Nach Zweitliga-Absteiger Neuhausen/Erms, Meister Nußloch und dem Vorjahrsdritten Pforzheim gibt nun am Samstag, 21. Oktober, 19.30 Uhr, der Vizemeister TSB Heilbronn-Horkheim seine Visitenkarte in der Egelseehalle ab.

Arg lange grämte sich TSV-Coach Ralf Bader nicht nach der 28:36-Niederlage in Pforzheim, als erstmals die 3:2:1-Abwehr nicht zu Potte kam: „Ich konnte es schnell akzeptieren, denn es war einfach zu sehen, dass an diesem Tage nichts geht. Das ist mir nach dem Nußloch-Spiel deutlich schwerer gefallen.“

Dass es immer schwieriger ist, sich auf ein Auswärtsspiel einzustellen liegt auf der Hand. „Die Situation und die Halle sind unbekannt“, erklärt Bader die Umstände, „Pforzheim hatte dann auch die Mittel, um uns wehzutun und wir hatten Probleme, in die individuelle Stärke um zu switchen. Sowas ist aber nicht ungewöhnlich und habe ich schon oft genug erlebt.“

Die Duelle mit den Topmannschaften des Vorjahrs finden nun gegen die Hunters des TSB Heilbronn-Horkheim ihr vorläufiges Ende. Der Vizemeister nahm nach dem Verzicht von Nußloch an der Aufstiegsrelegation teil, musste sich aber in Hagen Eintracht Hildesheim geschlagen geben, das gemeinsam mit dem Gastgeber in die zweite Liga aufstieg.

„Wir dürfen das letzte Spiel aber nicht zu hochhängen, denn wir hatten jetzt lauter gute Teams“, versucht der 37-Jährige die Situation richtig einzuordnen, „wir müssen realistisch sein, dass es immer wieder Tage gibt, an denen keine Topleistung möglich ist. Jetzt haben wir eine neue Chance, dafür brauchen wir aber einen Auftritt am Optimum.“

Bislang ist die Mannschaft von TSB-Trainer Jochen Zürn mehr schlecht als recht in die Saison gekommen, denn es konnten nur die Partien gegen die Kellerkinder Hocchdorf, Pfullingen und Oppenweiler/Backnang gewonnen werden. Niederlagen gab es dagegen gegen Haßloch, Kornwestheim, Oftersheim/Schwetzingen und Balingen-Weilstetten II.

„Sie hatten große Veränderungen im Kader, die nicht so locker wegzustecken sind und einfach Zeit brauchen“, kann Bader die bisherigen Probleme nachvollziehen, „so langsam kommen sie ins Rollen, denn sie sind eine Mannschaft, die weiter nach vorne gehören.“ Mit Ex-MadDog Pierre Freudl, Spielmacher Florian Möck, Kreisläufer Alexander Schmid und Rückraumshooter Felix Kazmeier sind die Gäste sehr gut besetzt.

„Für uns ist es etwas schwierig, uns auf Horkheim einzustellen, da sie bislang nicht gegen eine 3:2:1-Abwehr gespielt haben“, weiß der TSV-Kommandogeber, dass die Spielvorbereitung anspruchsvoll wird, „ich denke, dass sie sich an uns orientieren werden und an dem, was gegen uns funktioniert hat. Deshalb brauchen wir Zweikampfstärke in der Abwehr.“

Es ist sicherlich mit einer vollen Halle zu rechnen, da auch Horkheim zahlreiche Anhänger mitbringt. „Sie haben eine gute Fankultur und feuern ihre Mannschaft auch auswärts an“, so Bader, „wir sind in unserer Halle aber in einer besseren Situation, deshalb wollen wir nach den beiden Niederlagen zuletzt, den Bock umstoßen.“ Geleitet wird die Partie von den Unparteiischen Philip Jung und Tobias Schmack.

Für die Aufgabe steht im der gleiche Kader wie in der Vorwoche zur Verfügung, lediglich für Julian Reinhardt kommt ein Einsatz noch zu früh. Vom TSV-Grillteam werden auch wieder die Grillzangen geschwenkt und Rote Wurst, Currywurst und Schweinehals warten auf die Zuschauer.

mB-Jugend

TSV Neuhausen – SG Hegensberg-Liebersbronn 27:19

Letztes Wochenende ging es für die männliche B-Jugend in eigener Halle gegen die bislang ungeschlagene SG Hegensberg-Liebersbronn. Es blieb abzuwarten, wie die Mannschaft das anstrengende Spiel gegen Plochingen verkraftet hatte, und ob sie in der Lage war, aus den gemachten Fehlern zu lernen. Die aufgetretenen Defizite in der Abwehr wurden durch Videoanalyse aufgezeigt und im Rahmen der Trainingseinheiten versucht, diese Fehler abzustellen.

Im vierten Auswärtsspiel mussten die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen die erste Niederlage hinnehmen. Bei der 28:36-Pleite bei der TGS Pforzheim funktionierte die Abwehr zu keiner Zeit, weshalb die Niederlage auch so deutlich ausfiel. Am Samstag, 21. Oktober, 19.30 Uhr, kommt nun der TSB Heilbronn-Horkheim in die Egelseehalle.

„Gratulation an Pforzheim zu verdienten zwei Punkten. Ich bin furchtbar stolz auf meine Mannschaft, aber heute hat uns Pforzheim gegen unsere Abwehr die Grenzen aufgezeigt. Bei 19 Gegentoren schon zur Pause war klar, dass es so nicht funktionieren kann. Im Angriff waren wir zu diesem Zeitpunkt noch gut, aber da wurde bereits deutlich, dass es schwer werden würden, wenn wir uns in der Abwehr nicht steigern. In der zweiten Hälfte haben wir dann auch in der Offensive nachgelassen. Florian Taafel und Maris Versakovs haben wir nie in den Griff bekommen, genauso wenig wie Michal Wysokinski. Außerdem war unserer Abwehr nie klar, wer eventuell noch im Rücken steht“, wusste TSV-Coach Ralf Bader genauso, welche Defizite für die erste Auswärtsniederlage verantwortlich waren.

„In der ersten Hälfte hatten wir Probleme in der Abwehr und haben nicht den nötigen Zugriff gefunden. Es war ein Spiel auf Augenhöhe und Alexander Klimovets hat mit viel Mut und wenig Angst gespielt, das hat mich besonders gefreut. In der zweiten Hälfte haben wir dann immer den einen Schritt mehr gemacht, außerdem hat Michal Wysokinski die halbrechte Seite sehr stark verteidigt und auch Sebastian Ullrich im Tor hat überragend gehalten“, nannte Wolfgang Taafel, Sportlicher Leiter der TGS, die Gründe für den Sieg.

Zu Beginn ging es hin und her, wobei die Filder-Handballer zumeist die Nase vorne hatten. Dies änderte sich im Anschluss an das 5:4 (9.), denn fortan legten die Hausherren vor. Dennoch blieb es weiterhin eng, wobei die Offensivreihen deutlich besser funktionierten als die Defensivreihen. Gegen Ende der ersten 30 Minuten konnte die TGS ihren Vorsprung auf drei Tore ausbauen, mit 19:17 ging es in die Pause.

Am Anfang des zweiten Durchgangs blieben die MadDogs bis zum 23:21 (37.) auf Tuchfühlung, danach wurde jedoch TGS-Torwart Ullrich regelrecht warmgeschossen. Innerhalb von zehn Minuten wuchs der Rückstand auf 22:29 an und sieben Zeigerumdrehungen vor Schluss waren es beim 23:33 sogar deren zehn. Mit einer offensiveren Deckung konnte schnell auf 26:33 verkürzt werden (55.) zu mehr Ergebniskosmetik reichte es allerdings nicht.

TGS Pforzheim – TSV Neuhausen/Filder 36:28

TGS Pforzheim: Binder, Ullrich; Klimovets (5), Taafel (9/1), Kikillus (4/2), Mitzel (5), Sruk (1), Fassunge, Wysokinski (5), Dykta (1), Salzseeler, Verskovs (6).

TSV Neuhausen/Filder: Arnold, Gross; Durst (4), Pabst (2), Hipp (1), Eisele (3), Fuchs (1), Fleisch (2), Grundler (6/3), Flechsenhar (4), Roos, Sommer (1), Holder (1), Keppeler (3).

Schiedsrichter: Friedel/Herrmann (Aue).

Zuschauer: 500.

Zeitstrafen: Wysokinski, Dykta (2), Versakovs, Durst, Roos (2), Sommer, Holder.

Siebenmeter: 6/3, 4/1.

Sechs Tage nach der hauchdünnen 27:28-Heimniederlage gegen Meister Nußloch wartet auf die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen am Samstag, 14. Oktober, 19 Uhr, das Gastspiel bei der TGS Pforzheim in der Bertha-Benz-Halle.

Beide Teams liegen mit 8:6 Punkten eng beieinander und sind nur durch die Tordifferenz voneinander getrennt. Während die Filder-Handballer +6 Tore haben sind es bei der TGS +2. Die Gastgeber haben ihrerseits zwölf Treffer mehr erzielt als die MadDogs, aber auch 16 mehr zugelassen.

Während die Schwarzwälder viermal gewonnen und dreimal verloren haben, gelang es bisher nur der SG Köndringen/Teningen und eben Nußloch gegen die Mannschaft von TSV-Coach Ralf Bader doppelt zu punkten. In der Fremde ist der Aufsteiger von den Fildern sogar noch ungeschlagen und musste nur zum Auftakt beim Tabellenführer in Östringen einen Zähler abgeben. „Das ist sicher ein Vorteil für uns, denn wir brauchen uns keine Gedanken machen, wo wir spielen“, ist Bader überzeugt.

Aus seiner Sicht muss seine Truppe im Vergleich zum Nußloch-Spiel nichts ändern. „Wir haben gesehen, dass unsere Spielweise auch gegen die Topteams funktioniert, deshalb ist Pforzheim nach der Niederlage in Fürstenfeldbruck unter Druck“, gibt der TSV-Kommandogeber die Favoritenrolle bereitwillig an seinen Gegenüber Andrej Klimovets, seines Zeichens Weltmeister von 2007, ab, „wir können locker und befreit nach Pforzheim fahren, denn wir haben das Leistungsvermögen, um auch auswärts zu punkten.“

Ein Schlüssel zum Erfolg liegt sicherlich darin, die Aktionen von TGS-Toptorjäger Florian Taafel und Spielmacher Maris Versakovs zu stören. „Sollte uns gelingen, sie in den Griff zu bekommen, dann werden wir auch unsere Siegchance bekommen“, ist der ehemalige Bundesligaspieler optimistisch. Taafel war bislang 55 Mal erfolgreich, Versakovs 32 Mal, dazwischen liegt noch Rechtsaußen Marco Kikillus mit 43 Treffern.

Natürlich wurden aus der Partie gegen den Vorjahresmeister auch Lehren gezogen. „Die wichtigste Erkenntnis ist, dass wir die beste Mannschaft über einen langen Zeitraum dominiert haben“, weiß Bader, „Kevin Bitz und Jochen Geppert schießen zwar 18 Feldtore, aber sie sind in meinen Augen Zweitligaspieler und nie ganz auszuschalten.“

Die letzten fünf Minuten wurden dahingehend analysiert, dass Spieler gefehlt hätten, die über die entsprechende Ruhe verfügen und die Entscheidung erzwingen. „Nachdem Hannes Grundler und Timo Durst offensiv gedeckt wurden, haben wir es nicht mehr geschafft zu treffen“, nennt Bader die Gründe, was in der Chrunchtime nicht funktioniert hat, „da müssen wir uns verbessern, auch wenn es das erste Mal war.“ Das sei vor allem eine mentale Geschichte, dennoch wüssten seine Jungs, dass er ihnen Vertrauen schenke.

Eine positive Nachricht gibt es auch in Sachen Julian Reinhardt. Der 21-Jährige steigt nach seiner Fingerverletzung so langsam wieder ins Training ein, allerdings noch mit gebremstem Schaum, damit er seine Teamkollegen in absehbarer Zeit wieder unterstützen kann.

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